Sogenannte plurilaterale Initiativen sind Diskussionen in der WTO, an denen nur ein Teil der Mitglieder teilnimmt. Sie können u.a. darauf abzielen, neue Regeln zu schaffen oder Zölle zu liberalisieren. Angesichts der sehr schwierigen Diskussionen auf multilateraler Ebene werden plurilaterale Initiativen von vielen WTO-Mitgliedern als entscheidend für die Wiederbelebung der Handelszusammenarbeit in der WTO angesehen. Die laufenden oder bereits abgeschlossenen plurilateralen Initiativen konzentrieren sich auf die Bereiche innerstaatliche Vorschriften für Dienstleistungen, elektronischer Handel, KKMU, Handel und Gleichstellung, Investitionserleichterungen, Umweltgüter und öffentliches Auftragswesen. Da das WTO-Berufungsgremium derzeit blockiert ist, haben sich 52 WTO-Mitglieder auf ein vorläufiges Mehrparteien-Schiedsverfahren (MPIA) geeinigt, das ein alternatives System zur Beilegung von WTO-Streitigkeiten darstellt, gegen die ein WTO-Mitglied Berufung eingelegt hat. Wie die Karte des Monats zeigt, beteiligt sich die überwiegende Mehrheit der WTO-Mitglieder an mindestens einer plurilateralen Initiative, einige nehmen sogar an allen derzeitigen plurilateralen Initiativen teil.
Eine detaillierte Beschreibung aller plurilateralen Initiativen, ihr Umfang und ihre Mitglieder sowie eine Übersicht über zentrale Dokumente, findet sich hier.