Schutz von Kindern in Konfliktzonen

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Zwei US-Expertinnen stellen aktuelle Berichte zu Kriegsverbrechen Russlands in der Ukraine vor. Die Berichte des Conflict Observatory dokumentieren und analysieren die systematische Verschleppung, Deportation und Umerziehung ukrainischer Kinder und Zwangsadoptionen. Die US-Expertinnen sind Dr. Susan Wolfinbarger, Bureau Chief Geospatial Information Officer im Bureau of Conflict and Stabilization Operations (CSO) im US-Außenministerium und Caitlin Howarth, Director of Operations des Conflict Observatory Team, das seinen Sitz am Yale University Humanitarian Research Lab hat. 

Laut eines aktuellen Berichts des Conflict Observatory haben Weißrussland und Russland gemeinsame Anstrengungen unternommen, um Kinder aus der von Russland besetzten Ukraine über Russland nach Weißrussland zu deportieren. Diese Operation wird auf höchster Ebene des weißrussischen Regimes und der russischen Bundesregierung durchgeführt und von verschiedenen pro-russischen und pro-Regime Organisationen unterstützt. Russland und Weißrussland haben gemeinsam Kinder für die Deportation aus der Ukraine identifiziert, ihren Transport von der besetzten Ukraine nach Russland und weiter nach Weißrussland koordiniert und die Kinder einer Umerziehung, einschließlich einer militärischen Ausbildung, unterzogen.

Zudem wird in einem 2. Bericht dokumentiert, dass die russische Regierung mindestens 6.000 Kinder aus der Ukraine systematisch in ein Netz von Umerziehungs- und Adoptionseinrichtungen auf der von Russland besetzten Krim und dem russischen Festland umgesiedelt hat. Das Humanitarian Research Lab (HRL) der Yale School of Public Health hat 43 Einrichtungen ermittelt, in denen seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar 2022 Kinder aus der Ukraine festgehalten werden. Bei den meisten handelt es sich um Erholungslager, in denen die Kinder angeblich Urlaub machen, während andere Einrichtungen dazu dienen, Kinder unterzubringen, die in Russland zur Pflege oder Adoption freigegeben wurden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die meisten Lager pro-russische Umerziehungsmaßnahmen durchgeführt haben, und einige Lager haben Kinder militärisch ausgebildet oder die Rückkehr der Kinder zu ihren Eltern in der Ukraine ausgesetzt.

 Das Conflict Observatory dokumentiert, analysiert und veröffentlicht Berichte über russische Kriegsverbrechen und andere Gräueltaten in der Ukraine, auch verübt in Kollaboration mit Belarus. Das Conflict Observatory nutzt nachrichtendienstliche Open-Source-Forschungsmethoden und kommerzielle Satellitenbilder und -daten, um Berichte zu erstellen, die den rechtlichen Standards für die Verwendung in internationalen Rechenschaftsbemühungen entsprechen, sowie Echtzeitdaten zur Unterstützung humanitärer Organisationen. Das Conflict Observatory wird vom US-Außenministerium finanziert und ist ein gemeinsames Projekt von Esri, einem führenden Unternehmen für geografische Informationssysteme, dem Humanitarian Research Lab der Yale University, der Smithsonian Cultural Rescue Initiative und PlanetScape Ai und weiteren Einrichtungen. Seine Berichte und Analysen werden online über die Website ConflictObservatory.org frei zur Verfügung gestellt.

Sehr herzlich laden wir Sie zu dieser Veranstaltung ein.

Dr. Silke Bremer, Konrad-Adenauer-Stiftung M-V                  
Oksana Schoorlemmer ​​​​​​, Nord Haus U.A.