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Als sie aus dem Deutschland der 30er-Jahre fliehen mussten, waren sie kleine Mädchen oder junge Frauen. Man nahm ihnen die Heimat, die Familie und ihre Würde. Sie kamen - oft auf den abenteuerlichsten Wegen - nach Palästina und wurden hier als „Jeckes“ verspottet und abgelehnt. Sie sprachen nicht nur die Sprache der Mörder. Musste man nicht an ihrer zionistischen Überzeugung zweifeln?
Konnten diese oftmals so kultivierten Menschen eigentlich richtig zupacken, wenn es um den Aufbau des Landes ging?
Und doch prägten die Jeckes dank ihrer Disziplin, ihrer Bildung und Tatkraft das Land wie keine andere Einwanderungsgruppe.
Über ihre Verluste sprachen sie nie.
Jetzt, im Alter, kommen die Erinnerungen an Vergangenes und Verdrängtes zurück.
Mit ihren sehr persönlichen Geschichten geben 16 Jüdinnen in dem Buch 'In Deutschland eine JÜDIN, eine JECKETE in Israel - Geflohene Frauen erzählen ihr Leben' Auskunft über ihr Leben. Obwohl sie seit Jahrzehnten Israelinnen sind, fühlen sich diese Frauen der deutschen Kultur noch heute verbunden.
Die Referentin
Andrea von Treuenfeld
hat Publizistik und Germanistik studiert und lange als Kolumnistin, Korrespondentin und leitende Redakteurin für Printmedien, darunter Welt am Sonntag und Wirtschaftswoche, gearbeitet.
Heute lebt sie in Hamburg und schreibt als freie Journalistin Biografien und Reportagen mit Schwerpunkt Israel, das sie regelmäßig bereist.