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Stadt und Land verstünden sich nicht mehr, sagt der in Zürich lehrende Politologe Dr. Lukas Haffert. Bei keiner Bundestagswahl war der Stadt-Land-Graben so tief wie bei der im September 2021. Die wachsenden ökonomischen und kulturellen Gegensätze prägen zunehmend die politische Landschaft in Deutschland. Jüngst hat Lukas Haffert ein diskussionswürdiges Buch veröffentlicht, um die Konflikte zwischen „abgehängtem“ Land und „abgehobenen“ Metropolen zu vermessen. Darin sagt er unter anderem: Die Veränderungen, die zu einer Vertiefung des Gegensatzes zwischen Stadt und Land beitragen, würden vor allem von den Städten ausgehen. Damit ändert er die Perspektive: Nicht das Land, sondern die Metropolen heizen den Konflikt an, weil sie sich vom Land wegbewegen. Landbewohner spielen in den Debatten der Städter kaum noch eine Rolle. Manche Parteien versuchen indes, das Land zu mobilisieren, indem sie die Spannungen adressieren – etwa mit Berlinkritik.
Fühlen wir uns auf dem Land zurecht abgehängt und missverstanden? Und schauen Städter etwa mit einer Mischung aus Verachtung und Ignoranz auf das Land herab? Wir wollen die wissenschaftlichen Erklärungsangebote aus dem Hörsaal holen und mit dem Leben auf dem Land konfrontieren – also mit Ihnen, den Menschen, um die es geht, und mit den politischen Entscheidern vor Ort. Wir fragen Sie nach Ihrer Einschätzung, wie es um Stadt, Land und Leute bestellt ist.
Das Greifswalder Demokratie-Lab der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Anklamer DemokratieLaden/Landeszentrale für politische Bildung laden den Züricher Politologen nach Loitz in den Ballsaal im Peter-Tucholski-Haus. Seine Thesen stellt er in einem Gespräch mit dem Journalisten Frank Wilhelm (Nordkurier) kurz und bündig vor. Danach sind Sie gefragt.
Wenn es stimmt, dass Stadt und Land im Clinch miteinander liegen und die Gräben wachsen:
Wer hat Schuld? Was können wir dagegen tun? Oder: Müssen wir überhaupt etwas tun?
Wir freuen uns auf die Diskussion mit Ihnen und unserem Gast, Dr. Lukas Haffert.
Zur Person:
Dr. Lukas Haffert ist Oberassistent am Lehrstuhl für vergleichende politische Ökonomie der Universität Zürich. Nach einem Studium der Volkswirtschaftslehre in Münster und St. Gallen hat er an verschiedenen Forschungseinrichtungen in Deutschland und im Ausland gearbeitet: als Promotionsstipendiat am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln, als Max Weber Fellow am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz und als John F. Kennedy Memorial Fellow am Center for European Studies der Harvard University. Seit 2018 ist er Mitglied der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.
Programme
18:00 Uhr Begrüßung und Einführung
18:10 Uhr Gespräch zwischen Dr. Lukas Haffert und Frank Wilhelm
18:40 Uhr Diskussionsforum: Stadt versus Land
20:00 Uhr Geselliger Ausklang
Bitte melden Sie sich vorab an unter:
andre.postert@kas.de
Ort:
Peter-Tucholski-Haus
Lange Str. 41
17121 Loitz
Weitere Hinweise
Die Veranstaltung wird multimedial begleitet. Die Teilnehmenden erklären mit der Anmeldung ihr Einverständnis, dass die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. das vor, während oder nach der Veranstaltung entstandene Foto- und Filmmaterial zeitlich unbegrenzt sowohl im Online- als auch Printformat für Zwecke der Presse und Öffentlichkeitsarbeit verwenden darf.
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