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Comptes-rendus d'événement

20 Jahre Deutsche Einheit – Wo stehen wir jetzt 20 Jahre nach der Wiedervereinigung?

Bericht einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung vom 27. 9. 2010 in Ludwigslust

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In einem fast vollständig besetzten Lichthof des Ludwigsluster Rathauses begrüßte Dr. Silke Bremer, Leiterin des Bildungswerkes Schwerin der Konrad-Adenauer-Stiftung, die Teilnehmer der Veranstaltung „20 Jahre Deutsche Einheit“. Indem sie einen kurzen Überblick über die Ereignisse des Jahres 1989 gab, leitete sie zum Hauptreferenten des Abends Berlins langjährigem Regierenden Bürgermeister, Eberhard Diepgen, über.

In seiner Rede warnte dieser vor einem tagespolitischen Missbrauch des Themas Deutsche Einheit. Es gelte an die historische Wahrheit zu erinnern. Deshalb beschrieb er zunächst das Ende der DDR: In Abgrenzung zum Begriff der Wende sprach er dabei von einer freiheitlichen und nationalen Revolution. Er skizzierte die Entwicklung von den Luxemburg-Demonstrationen des Jahres 1988 über eine zunächst eher utopisch-sozialistische Bürgerrechtsbewegung bis zum Ruf „Wir sind ein Volk“. In Bezug auf die Gegenwart bedauerte er, dass die Errungenschaften der Deutschen Einheit zu wenig gewürdigt werden, da sie als selbstverständlich gelten. Bei der Frage nach dem Erfolg der Einheit werde zu sehr in wirtschaftlichen Kategorien gedacht. Es müsste vielmehr über psychologische Fragen diskutiert werden. So forderte Berlins Altregierender vom Westen einen höheren Respekt vor den individuellen Biographen der einfachen DDR-Bürger ein. Um das weitere Zusammenwachsen zu fördern, brachte Diepgen folgende Vorschläge ein: Im wirtschaftlichen Bereich seien Forschung und Entwicklung in den Jungen Bundesländern zu fördern. Weiterhin sei, um weitere Wanderungsbewegungen zu verhindern, das östliche Lohnniveau an das des Westens anzupassen. Der Solidaritätszuschlag solle in eine normale Steuer überführt und der Länderfinanzausgleich neu gestaltet werden.

Im ideellen Bereich müsse eine gemeinsame nationale Identität begründet werden, die u.a. Wurzeln in den nationalen und liberalen Bewegungen des Deutschlands des 19. Jahrhunderts (Hambacher Fest etc.) haben könne. Diese gemeinsame Identität könne durch eine zentrale Einheitsfeier in Berlin symbolisiert werden.

Die anschließende Podiumsdiskussion wurde von Mike Pohle von der Schweriner Volkszeitung moderiert. Neben Diepgen nahmen daran die Ludwigsluster CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzende Maika Friemann-Jennert und Wolfgang Röpert, Landesbeauftragter des mit veranstaltenden „Bundesverband Mittelständischer Wirtschaft“, teil. Die drei Diskutanten starteten dabei mit persönlichen Reminiszenzen an den 9.November 1989. Der sehr inhaltsreiche Abend schloss mit Fragen aus dem Publikum an das Podium, die vor allen Dingen Diepgens Ausführungen zum Lohnniveau und zur nationalen Identität betrafen.

Tim Petersen

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