Comptes-rendus d'événement
Zumindest für die Praxis der Kämmerer in Mecklenburg-Vorpommern ist seit 2012 die Doppik ein Novum, denn mit Beginn des aktuellen Jahres wurde in der Landesverwaltung auf ein doppisches System umgestellt. In einem kommunalpolitischen Crashkurs für Stadtvertreter und Verwaltungsmitarbeiter ging es um die Einführung der doppelten Buchführung auf Verwaltungsebene und es wurden Begriffe wie Finanz- und Ergebnishaushalt, Gewinn- und Verlustrechnug, Eigen- und Fremdkapital etc. durchleuchtet und hinterfragt. Deutlich wurde, das das neue kaufmännische Rechnungswesen gänzlich neue Möglichkeiten bietet, die die Kameralisitik nicht vorhält. Der Referent D. Wille betonte, dass eine umfassendere Betrachtung der Vermögens- und Ertragssituation möglich sei. Auch könnten Analysen unter bestimmten Kriterien wie etwa der intergenerativen Gerechtigkeit durchgeführt werden. Nachdrücklich wurde dafür geworben, sich dem neuen Haushaltssystem zu stellen. Gleichwohl sei mit einer längeren Umstellungsphase von vielen Jahren zu rechnen. Die Vorzüge seien im übrigen schon von Johann Wolfgang von Goethe erkannt worden. „Die doppelte Buchhaltung ist eine der schönsten Erfindungen des menschlichen Geistes. Ein jeder guter Haushalter sollte sie in seiner Wirtschaft einführen. Sie lässt uns jederzeit das Ganze überschauen, ohne daß wir es nötig hätten, uns durch das Einzelne verwirren zu lassen", so der Dichterfürst 1795 in 'Wilhelm Meisters Lehrjahren'.