„Kein Orchester spielt so gut, wie es eigentlich könnte“, zitierte der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. Norbert Lammert, den Chefdirigenten des NDR Elbphilharmonie Orchesters, Alan Gilbert. Lammert hielt ein Grußwort auf dem Abschlusskonzert des 27. Usedomer Musikfestivals, das am 10. Oktober in Peenemünde stattfand.
Dieses Zitat, so Prof. Lammert weiter, ließe sich ebenso auf die Politik anwenden. Mit Hinblick auf 30 Jahre Deutsche Einheit, auf die Europäische Union oder auf die deutsch-französischen und deutsch-polnischen Beziehungen dürfe man zwar zufrieden sein, sollte sich aber auch fragen: „Sind wir so gut, wie wir sein könnten?“
Ebenfalls zu Gast war der Friedensnobelpreisträger und ehemalige Staatspräsident Polens Lech Wałęsa. Dieser mahnte in seinem Grußwort: „Populisten und Demagogen zerstören die Idee eines vereinten Europas. Sie tun es nur deshalb, weil es keine Führung in Europa gibt.“ Diese Führungsposition, so Wałęsa, sollte Deutschland übernehmen.
Mit unserem bundesweiten Projekt Gemeinsam.Demokratie.Gestalten. möchten wir einen Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts leisten und besonders junge Erwachsene zum aktiven Mitgestalten begeistern. Wir arbeiten gezielt in den verschiedenen Regionen des Projektes mit Partnern zusammen. Eine sehr bereichernde Zusammenarbeit entwickelte sich in diesem Jahr unter anderem mit dem Förderverein Usedomer Musikfreunde e.V., den Veranstaltern des Usedomer Musikfestivals.
Anlässlich des 250. Geburtstags Ludwig van Beethovens finden in diesem Jahr während der Usedomer Literaturtage Lesungen gemäß dem Ausspruch Beethovens „Oh, ihr Menschen“ statt. Diese werden ebenfalls durch den Förderverein Usedomer Musikfreunde e.V. veranstaltet. In dem Schreibwettbewerb „Die Melodie der Demokratie“ haben wir gemeinsam Interessierte aufgerufen, sich von der Europahymne „Ode an die Freude“ inspirieren zu lassen und Poetry-Texte zu dem Thema „Europa und Demokratie“ zu formulieren. Der von Social-Media-Followern auserwählte Text „Deine Rechte“ thematisiert die UN-Menschenrechte und ist als beliebtester Text aus dem Wettbewerb hervorgegangen. Nicht durch Applaus, wie in Poetry-Slams üblich, sondern durch Likes wurde dieser Text von Beate Metz als Gewinner-Text gewählt. Der Preis für die Gewinnerin – eine professionelle Video-Produktion der Poetry-Performance – konnten wir am 10. Oktober am Veranstaltungsort des Musikfestivals realisieren.
Auf dem Gelände des Historisch-Technischen Museums in Peenemünde, dem Mahnmal für die Grausamkeiten und den Größenwahn des NS-Regimes, setzten wir dieses Videoprojekt um. Der Demokratie-Bus der Konrad-Adenauer-Stiftung, mit dem wir seit mehreren Wochen durch die Bundesrepublik touren, um auf unser Projekt und die Erfordernis des persönlichen Engagement zum Erhalt unseres demokratischen Systems aufmerksam zu machen, war im Rahmen des Usedomer Musikfestivals mit vor Ort.
Unter der Leitung des Chefdirigenten Alan Gilbert spielte atemberaubend das NDR Elbphilharmonie Orchester an diesem Abend u.a. die „Ballade des Aufruhrs“, welche gegen die Deutsche Besatzung in Norwegen von Harald Sæverud komponiert wurde. Diese musikalische Friedensbotschaft war zugleich der Auftakt unserer Demokratie-Bus-Tour durch Mecklenburg-Vorpommern. Die Bühnen-Poetinnen Theresa Steigleder und Paula Rädke haben ihre Texte „Die Melodie der Demokratie“ und „Ich will ein Orchester hören“, begleitet am Piano von Tobias Altripp, zum Besten gegeben.
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