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Comptes-rendus d'événement

Als Berichterstatter in Afghanistan

Uli Gack bei den Wunstorfer Gesprächen

Rund 200 Gäste waren in die Offiziersheimgesellschaft des Lufttransportgeschwaders 62 in Wunstorf gekommen, um im Rahmen der Vortragsreihe „Wunstorfer Gespräche“ den Ausführungen von Hans Ulrich Gack zuzuhören. Der ZDF-Reporter berichtete eindruckvoll von seinen vielen, über die Jahre hinweg gesammelten persönlichen Erlebnissen in Afghanistan.

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Im Zusammenhang mit seinem Bericht über die Höhe 431 vom Februar 2010 (s. rechte Seitenspalte) schilderte der ZDF-Journalist Hans Ulrich Gack am 10. November 2011 in der Offiziersheimgesellschaft der LTG 62 in Wunstorf seine „Inneneinsichten“ aus Afghanistan. Seit 2004 berichtet Gack regelmäßig aus dem Krisengebiet, allein im vergangenen Jahr habe er sich ca. 200 Tage im Land aufgehalten oder direkt damit beschäftigt.

Während seines sechstägigen Aufenthaltes auf der Höhe 431, einem nun bereits geschliffenen Außenposten der Bundeswehr nur wenige Kilometer außerhalb Kunduz’, habe er viel Respekt vor den Soldaten entwickelt, die dort meist viele Tage in extremer Kälte und Nässe hätten hausen müssen. Dabei hätten der Kameramann und er am ersten Tag erst einmal die Situation eingeschätzt. In den kommenden Tagen dann seien auch Interviews über die Arbeit, Stimmung und auch persönliche Dinge möglich gewesen.

Gack hob die Nähe zu den Soldaten hervor, durch die schnell eine Vertrauensbasis geschaffen werde. Nicht nur sei es etwas Außerordentliches, dass man über den Einsatz und die Situation berichte, sondern auch, dass sie jemand aus Deutschland besuche, der nicht zu Militär gehöre. So geschehe es auch ab und zu, dass die Soldaten sich freuten, wenn sie mit jemandem reden könnten, der keine Uniform anhabe.

Die Situation in Afghanistan in Bezug auf Fortschritt und Sicherheit sei nicht zu verallgemeinern, im Einsatzgebiet der Bundeswehr allerdings nicht mehr allzu brisant, obwohl er hinzufügte: „Beruhigend ist ’was anderes“. Das habe vor allem mit dem sich vollziehenden Strategiewechsel der Taliban zu tun, welche nun viel gezielter Würdenträger und Staatsmänner töteten, die mit den ISAF-Truppen kooperierten, um die Anzahl an zivilen Opfern zu minimieren. Besonders im Süden des Landes besäßen die militanten Islamisten noch viel Autorität, die sie durch z.B. Repression auch noch im Norden des Landes spürbar machen ließen.

Vor der umfangreichen Fragerunde, in der es von Pressefreiheit in Afghanistan bis hin zur Rolle Pakistans ging, legte Hans Ulrich Gack seine Vorstellungen über die zukünftige Entwicklung in der Krisenregion dar. Er habe zunehmende Zweifel daran, ob die Mission erfolgreich sein werde, da die Kapazitäten – nicht nur im militärischen Bereich – nicht ausreichen werden, um in solch kurzer Zeit das Land nachhaltig zu verändern. Außerdem hätte man sich „nie richtig darum bemüht, was die Afghanen wirklich wollen“, was sich nun in einem immer stärker wachsenden Misstrauen der Bevölkerung gegenüber den ISAF-Truppen äußere. Derzeit habe Gack den Eindruck, dass sich die Länder eher einen Wettlauf um einen baldigen Abzug lieferten.

Alex Schmidtke

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