Comptes-rendus d'événement
Diese Fragen stellen sich Thomas Rachel MdB und Annette Schavan, die Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl. Etwa 150 Gäste sind in den Becker & Funck Saal in Düren gekommen, um ihre Schilderungen über die Kunst des Politischen des Papstes zu hören. Nach der Begrüßung durch Simone Habig, Leiterin des Regionalbüros Rheinland, gibt Thomas Rachel MdB, der Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, einen kurzen Impuls.
„Die christliche Stimme ist unverzichtbar in einer unruhigen Welt“
Rachel findet lobende Worte für den Papst: Es sei erfrischend, wie Franziskus neue Facetten aufzeige. „Der Papst will etwas bewegen. Er hat ausgesprochen ökumenische Zeichen gesetzt.“ Die Volksnähe von Franziskus beeindruckt Rachel. Bescheidenheit, Demut und Einsatz für Arme und Schwache zeichneten Franziskus aus.
Ein Bündnis für die Würde des Menschen
Annette Schavan stellt zu Beginn ihres Vortrages die Einzigartigkeit des Heiligen Stuhls dar. Das Bündnis sei nicht politisch verknüpft, sondern durch „den Respekt vor jedem Menschen und der Aufmerksamkeit für die Schöpfung.“ Der Heilige Stuhl sei schon lange dabei, mit unterschiedlichen Kulturen in den Dialog zu treten. „Er kannte Globalisierung schon, bevor wir das Wort buchstabieren konnten.“ Um zu erklären, wie die Christen, die nach Jesus kamen, sich weiter entwickelt haben, greift sie auf die Apostelgeschichte zurück. Die Menschen des neuen Weges hätten sich nicht daran orientiert, dass alles gut sei, wie es war. „Es hat mit Unruhe angefangen“, betont Schavan.
Wirklichkeit geht vor Idee
Die Überzeugung der neuen Wege teilt auch Franziskus laut Schavans Schilderung: „Christen schauen sich die Wirklichkeit an und handeln danach. Sie sind Protagonisten des Wandels.“ Franziskus sei ein Revolutionär, weil er spüre, wo ein Wandel notwendig sei, um Gerechtigkeit zu schaffen. Die Verantwortung der Christen ist groß. „Es geht darum, Prioritäten zu entwickeln, die sich aus den Nöten der Menschen bilden.“ Franziskus will Räume öffnen, die zu neuen Wegen führen. Zu der Kunst des Politischen gehört es, Talente und Bereitschaften zu entdecken, sagt Schavan. „Das gilt besonders für die junge Generation.“
Wo der Dialog abbricht, ist der Friede gefährdet
Der zentrale Punkt in der Kunst des Politischen ist laut Schavan der Dialog. „Die Menschen, die heute Verantwortung in der Kirche haben, dürfen deshalb nie den Dialog aufgeben.“ In der Vermischung der Kulturen liegt eine Chance: „Keiner von uns wird erleben, dass es in Europa nur eine Religion gibt.“ Doch es gibt Probleme, die sie mit einem Zitat von Papst Franziskus auf den Punkt bringt: „Europa hat keine Kinder, es schottet sich ab. Das nennt man Selbstmord.“ Der Heilige Stuhl sei ein guter Ansprechpartner für die Länder: Denn Abschottung geschehe aus Unsicherheit.
Für Christen gibt es keine Fremden
Schavan bezieht sich in ihrer Rede auf die aktuelle Lage in Europa. Sie kritisiert, dass in letzter Zeit viel in „Wir“ und „die Fremden“ eingeteilt worden sei. Das sei keine Perspektive für Christen. „Sie mischen sich nicht ein, stattdessen wollen Christen prägen, dabeibleiben.“ Franziskus sei in solchen Zeiten ein Geschenk, denn er stelle den Respekt vor jedem Menschen in den Fokus. Abschließend findet Schavan klare Worte für die Menschlichkeit: „Jede Politik ohne Barmherzigkeit ist purer Zynismus.“
À propos de cette série
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