Der Politologe untermalte seine Darstellungen, Erörterungen, Schilderungen und Anekdoten mit anschaulichem Bild- und Video-Material sowie aufgenommenen Zeitzeugen-Interviews. Er spannte einen weiten historischen Bogen durch die Geschichte Europas bis zur deutsch-französischen Partnerschaft, unterstrich dabei Gemeinsamkeiten, Auseinandersetzungen und Phasen der „Erbfeindschaft“ ebenso wie Zeiten der Annäherung und der Aussöhnung von Deutschen und Franzosen. In besonderer Weise beleuchtete das Seminar die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg, die Anbahnung des Élysée-Vertrags in Bad Kreuznach und in Colombey-les-deux-Églises sowie die immer enger werdende Zusammenarbeit von Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer. Die Teilnehmenden kommentierten den Vortrag via Chat sowie E-Mail, interpretierten, diskutierten und stellten Fragen. Der Referent griff die Statements im Studio auf und beantwortete Fragen. Es wurde klar und deutlich, dass und wie sehr die deutsch-französische Zusammenarbeit noch heute von jenem Fundament bestimmt wird, das der Elysée-Vertrag einst begründete, dass sie nach wie vor stark von persönlichen Beziehungen der politischen Verantwortungsträger lebt, dass sie aber jenseits der intergouvernementalen Kooperation auch auf zivilgesellschaftlichen Austausch und Begegnungen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort angewiesen ist. Beispielhaft wurde dies anhand von Städte- und Gemeindepartnerschaften sowie entlang der Förderinstrumente des sogenannten „Aachener Vertrags“ beleuchtet. Die Live-Dokumentation war ebenso unterhaltsam wie informativ, blieb dank ihrer Multimedialität durchgängig sehr abwechslungsreich und verlief überdurchschnittlich interaktiv.