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Comptes-rendus d'événement

Streiten wir - mit Respekt und Stil

Veranstaltungsbericht zum Festakt „75 Jahre Grundgesetz“ mit Prof. Dr. Stephan Harbarth, Präsident des Bundesverfassungsgerichts

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Das Politische Bildungsforum Rheinland-Pfalz der Konrad-Adenauer-Stiftung, das Kuratorium der Markt- und Bürgerkirche St. Gangolf Trier und die Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte haben am 11. März 2024 den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Dr. Stephan Harbarth, als Festredner zu Ehren des Geburtstages des Grundgesetzes in Trier begrüßt. Vor rund 250 Gästen nahm Prof. Dr. Harbarth das Jubiläum des Grundgesetzes, das am 23. Mai 1949 vom Parlamentarischen Rat in Bonn erlassen wurde, zum Anlass, das Grundgesetz als das wesentliche Fundament unserer Demokratie zu beschreiben. Sein Vortrag spannte einen historischen Bogen vom geistigen Erbe Europas über die Paulskirchenverfassung, die Überwindung der nationalsozialistischen Diktatur und das Grundgesetz bis zur Deutschen Einheit. Das Grundgesetz habe sich als Glücksfall und zukunftsoffene Verfassung erwiesen, müsse aber auch täglich gelebt, geschützt und verteidigt werden.

 

Es habe erfolgreich sowohl die europäische Integration begleitet als auch die Deutsche Einheit ermöglicht.   Unsere Freiheit sei mühsam erkämpft worden und müsse immer wieder von Neuem errungen werden. Mit Blick auf das bisweilen raue politische und gesellschaftliche Klima riet Prof. Dr. Harbarth: „Streiten wir, ohne auszugrenzen. Streiten wir ohne moralische Überhöhung des eigenen Standpunkts. Streiten wir - mit Respekt und Stil!“ Schließlich trüge immer auch das Gegenüber Wichtiges zur Debatte bei. Das beste Beispiel bilde hier wiederum unser Grundgesetz, das über trennende politische, konfessionelle und gesellschaftliche Gräben hinweg gemeinsam entworfen werden konnte. Mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine führe Russland die Verletzlichkeit unserer europäischen Friedensordnung vor. Zum Glück schütze in Deutschland das Recht die Freiheit gerade auch des Schwächeren. Der Föderalismus, die kommunale Selbstverwaltung und der Einsatz für Minderheiten, damit sie im Wettstreit der Ideen und Konzepte eine realistische Chance haben, zur Mehrheit zu werden, hätten sich auf eindrucksvolle Weise bewährt.  Der Veranstaltungsort des Festakts am 11. März 2024, die kürzlich restaurierte Markt- und Bürgerkirche in Trier, ist seit vielen Jahrhunderten ein Symbol für Glaube, christliche Werte und eine engagierte Stadtgesellschaft. Sie war bis auf den letzten verfügbaren Platz besetzt. Kurzimpulse leisten unter anderem auch das Kuratoriumsmitglied der Konrad-Adenauer-Stiftung und Vorsitzender des Kuratoriums von St. Gangolf Bernhard Kaster, der Gründungsdirektor der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte Dr. Kai Sprenger, der Oberbürgermeister von Trier Wolfram Leibe und Domkapitular Dr. Markus Nicolay. Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt vom Kammerorchester St. Antonius Trier. Im Anschluss diskutierten und feierten die Gäste das Grundgesetz bei einem Empfang mit Imbiss und Getränken.

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