Comptes-rendus d'événement
In Schengen wurde die Gruppe von der Directrice des dortigen Informationszentrums, Martina Kneip, durch das Ausstellungsgelände und zum Europadenkmal geführt, wo diese u. a. erklärte, wie Schen-gen Namensgeber für das Abkommen wurde und – am Beispiel von GB und der Schweiz – welcher Unterschied zwischen den Schengen-Ländern und den EU-Ländern besteht. Dabei ging sie auch auf die Sonderrolle der Mosel als Grenzfluss zwischen Frankreich, Luxemburg, dem Saarland und Rhein-land-Pfalz als sog. Kondominium ein. Nach dieser Führung hatte die Gruppe genügend Zeit, sich im interaktiven Museum umzuschauen, in dem nicht nur Informationen zum Schengener Abkommen, sondern auch zum 560-Seelen-Dorf Schengen selbst auf anschauliche Weise dargestellt wurden.
Von Schengen aus ging es weiter nach Luxemburg Stadt, wo eine Führung über das Plateau Kirch-berg erfolgte, auf dem sich zahlreiche europäische Institutionen und Finanzhäuser niedergelassen haben. Dabei stellte die Stadtführerin sehr anschaulich dar, wie sich die ehemalige Grünfläche über die Jahre zum „Europaviertel“ entwickelte.
Nach dem Mittagessen in der Kantine des Europäischen Rechnungshofes (ER) hielt Andreas Duerr¬wanger, Abteilungsleiter im ER, einen Vortrag über die Arbeit dieser Europäischen Institution, die 1975 gegründet wurde und 1993 mit dem Vertrag von Maastricht den anderen Institutionen gleichgestellt wurde. Als unabhängiges Organ prüft der ER den Gesamthaushaltsplan der EU und verwaltet in die-ser Funktion momentan EU-Mittel von 100 Milliarden € pro Jahr. Durch seine Unabhängigkeit, so Duerrwanger, trägt der ER zum demokratischen Verständnis innerhalb der EU bei. Die Teilnehmer machten von der Möglichkeit, den Vortrag jederzeit durch Fragen zu unterbrechen, regen Gebrauch und mussten am Ende sogar von der Tagungsleitung gebremst werden, damit der nächste Pro-grammpunkt eingehalten werden konnte.
Vom ER aus folgte der zweite Teil der Stadtführung, der sich den Stadtteilen jenseits des Kirchbergs widmete. Die sehr eloquente Stadtführerin, die die Gruppe auch schon am Vormittag geführte hatte, besichtige mit den Teilnehmern u. a. die Kathedrale sowie die Denkmäler diverser Mitglieder der Her-zogsfamilie, das großherzogliche Palais, Teile der Festungsanlage und den Place d‘Armes. Dabei wies die Stadtführerin u. a. darauf hin, dass Luxemburgs Reichtum nicht primär auf dem Finanzsektor fußt, sondern – ähnlich wie einst im Saarland – durch Kohle- und Stahl-Unternehmen begründet wur-de