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Comptes-rendus d'événement

Finanzmarktregulierung und Euro - Was ist zu tun? Wo steht Europa heute?

de Helga Bossung-Wagner M.A.

Rednertour Europa

Mit einer bundesweiten Rednertour will die Konrad-Adenauer-Stiftung die prägenden und aktuellen Fragen aufgreifen und mit den interessierten Bürgerinnen und Bürgern diskutieren. Am 14. Juni machte die Rednertour "Station" in Saarbrücken. Zu Gast war Dr. Werner Langen MdEP, der über die finanzpolitischen Herausforderungen der EURO-Zone referierte. Als Gäste waren zudem Herr Stephan Toscani Mdl, Minister für Finanzen und Europa des Saarlandes, sowie Doris Pack MdEP anwesend.

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Herr Toscani betonte die Notwendigkeit einer solchen Veranstaltungsreihe, da viele Bürger im Hinblick auf die Finanzkrise inzwischen mit Verständnisschwierigkeiten kämpfen und den Überblick zu verloren haben scheinen. Fachleute wie Herr Dr. Langen mit der Fähigkeit, komplexe Sachverhalte in „Fußgängerdeutsch“ zu übertragen, sind in diesen Zeiten besonders gefragt, um als Mediator zwischen Basis und Politik zu fungieren. So war dieser im Folgenden bemüht, in seinem Vortrag auf verständliche Art und Weise derzeit diskutierte Lösungsvorschläge zu erklären und Perspektiven der Zukunft Europas und seiner Einheitswährung aufzuzeigen.

Zuvorderst insistierte er, dass der Euro- mittlerweile zweitstärkste Reservewährung- sowohl nach innen als auch nach außen stabil sei und seine Einführung als Erfolg zu werten sei. Der nächste Aspekt, den Herr Dr. Langen aufgriff, war die Entwicklung des Euros am Finanzmarkt, der in den vergangenen Jahren eine enorme Ausdehnung erfahren hat. Um eine Wiederholung der Geschehnisse zu verhindern, sollen bis Ende 2012 für alle Mitgliedsstaaten verbindliche Regulierungsregeln festgesetzt werden. Er unterstrich, dass für die Länder eine Abgabe von nationaler Souveränität an supranationale Institutionen auf europäischer Ebene einerseits und die Erfüllung eigener Sparauflagen andererseits unumgänglich seien. Weitere Instrumente zur Regulierung der Finanzmärkte seien die Sicherung von Einlagen, die Installation europäischer Ratingagenturen, eine Modifikation der Besoldungsstrukturen von Managern sowie die Bereinigung des Bankensektors inklusive dessen Beschränkung auf seine Kernaufgaben der Vermögensanlage und des Kreditgeschäftes. Ebenfalls adäquate Mittel sind nach Ansicht des Vortragenden die Schaffung neuer Risikoinstitutionen, eine verschärfte Banken-, Versicherungs- und Börsenaufsicht, eine Entschleunigung des über Computer abgewickelten Hochfrequenzhandels an der Börse sowie eine einheitliche Richtlinie zur Vergabe von Hypothekenkrediten. Alle Akteure am Markt müssen denselben Regulierungen unterworfen werden, damit auf allen angesprochenen Gebieten die Finanzmarktregulierungen greifen können und der Euro zur Ruhe kommen kann. Erst wenn die geforderten scharfen Bedingungen nachweisbar und für längere Zeit Anwendung finden, kann sich die in Verruf geratene europäische Währung erholen, war sich der Experte sicher. Dass von der 2002 eingeführten Gemeinschaftswährung oder dem Europagedanken nicht abgewichen werden sollte, unterstrich Herr Dr. Langen mit der Aussage, dass alle Staaten hinsichtlich ihres Wirtschaftswachstums vom Euro profitiert haben. Deutschland müsste beispielsweise einen Wohlstandsverzicht von einem Viertel verkraften, sollte es seinen Exporthandel als Konsequenz der Krise einstellen.

Abschließend erörterte er Gründe für das Scheitern verschiedener EU- Mitgliedsstaaten und deren Chancen auf Genesung. In seinem Fazit gab Dr. Langen an, dass seiner Einschätzung nach sowohl die Eurozone also auch der Euro noch in zehn Jahren existieren und weitere Mitglieder beitreten werden, sobald die Krise überwunden ist, was mit Hilfe einer Weiterentwicklung der heute angewendeten bzw. diskutierten Regularien und Instrumente geschehen wird. Er vertrat den Standpunkt, dass Deutschland nur von Europa profitieren könne, und dass eine Auflösung der Europäischen Union in keiner Weise einen Ausweg aus der aktuellen Krise darstellt. Die sich anschließende Publikumsdiskussion offenbarte die in der Bevölkerung kursierenden Sorgen, wobei Fragen rund um die Gründe für Griechenlands Misere und Auswirkungen eines Austritts der Hellenen aus der Eurozone überwogen.

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