Forum
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Sehr geehrte Damen und Herren,
Schwerpunkt des Halle-Forums 2019 ist das DDR-Grenzregime. Die Veranstaltung thematisiert die Zeit der deutschen Teilung, versuchte „Republikflucht“ und Fluchthilfe aus dem Westen sowie Fragen der Aufarbeitung. Wir erinnern an die Verzweiflung und den Mut der Menschen, die den Eisernen Vorhang überwinden wollten und an jene, die auf der Flucht getötet wurden, möchten aber auch Freude und Freiheitsgefühl der Menschen nicht vergessen, denen die Flucht aus dem sowjetischen Einflussbereich im damaligen Ostblock gelang.
Nach einem Empfang in den Räumen der Saline in Halle am frühen Mittwochabend wird am zweiten Veranstaltungstag der Kinofilm „Ballon“ von Michael Herbig im Thelight-Cinema in Halle-Neustadt gezeigt.
Über die „Grenzen des Sozialismus“ referiert am Nachmittag Dr. Stefan Appelius vom Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität Berlin. Der Referent betrachtet dabei insbesondere das gesamte mitteleuropäische Ost-West-Grenzregime der Nachkriegszeit. Über seine Aktivitäten als Fluchthelfer spricht Dr. Burkhart Veigel, der ca. 650 Menschen im geteilten Berlin dazu verhalf, die DDR zu verlassen. Der Fluchtweg von Lothar Herfurth und Elisabeth Voitzsch führte durch mehrere Ostblockstaaten – bis zu ihrer Festnahme an der jugoslawischen Grenze im August 1972. Beide Zeitzeugen sprechen über ihre Erfahrungen und persönlichen Schicksalswege. Am Ende des zweiten Veranstaltungstages kann die Ausstellung der Landesbeauftragten „An der Grenze erschossen“ besichtigt werden, die die Todesopfer in und aus Sachsen-Anhalt namentlich erinnert und würdigt
Am dritten Tag des Halle-Forums wird in einem Podium über den Stand der Aufarbeitung und Erinnerung im Jahr 2019 diskutiert.
Im Namen der Veranstalter
Dr. André Gursky
Pädagogischer Mitarbeiter
Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale)