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Freiwilliges Soziales Jahr Politik 2019/20 - Nicola Seemer

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Mein Name ist Nicola Seemer und ich habe von September 2019 bis August 2020 mein FSJ Politik bei der Konrad-Adenauer-Stiftung in Dresden absolviert. 

Im letzten Jahr hatte ich große Angst vor der Zukunft. Was will ich machen? Wie soll ich die richtige Entscheidung für ein Studium treffen? Wie kann es jetzt weiter gehen, wenn ich doch in den letzten 12 Jahren nichts anderes als Schule kannte? Diese und noch viele weitere Fragen schwirrten monatelang in meinem Kopf. Ich wollte keine Lücke im Lebenslauf, kein Jahr im Ausland, bei der Studienwahl war ich mir noch zu unsicher und ein „normales“ FSJ habe ich eigentlich immer ausgeschlossen, weil ich wusste, dass ich beruflich nicht in diese Richtung möchte. Irgendwann bin ich im Internet auf das FSJ Politik gestoßen. Politik fand ich schon immer interessant und besonders der Management-Anteil hat mich gereizt, da mir diese Richtung als Studienmöglichkeit bisher am besten gefiel. Zudem habe ich von Freunden meiner Familie erfahren, dass gerade das FSJ Politik bei der Konrad-Adenauer-Stiftung sehr viel Spaß machen soll, weshalb ich mich parallel bei der Sächsischen Jugendstiftung und bei der KAS beworben habe. 

So bin ich also hier her gekommen, aber wie sieht das FSJ Politik bei der KAS aus?

Ich wurde sehr nett im Team aufgenommen und habe mich sofort wohlgefühlt. Sowohl am Anfang, als auch jetzt, nach einem halben Jahr, haben alle meine Kollegen bei Fragen immer ein offenes Ohr für mich. Da es bei uns in erster Linie um politische Bildung geht, haben wir viele Veranstaltungen. Deshalb liegen meine Aufgaben besonders in der Veranstaltungsvorbereitung, -durchführung und -nachbereitung. So recherchiere ich zur Vorbereitung für bestimmte Themen, stelle Lebensläufe von Referenten zusammen und trage die Anmeldungen von Teilnehmern ein. Bei der Durchführung sammle ich Unterschriften von Referenten, helfe beim Aufbau und berate Teilnehmer bei Fragen. Um die Veranstaltungen nachzubereiten, schreibe ich Sachberichte und Dankesbriefe. Ich kann selbst entscheiden, zu welchen Veranstaltungen ich gerne mitkommen möchte. Es ist schön sehen zu können, für was man bestimmte Dinge vorbereitet hat. Außerdem trifft und sieht man viele interessante Personen. Bei einer Veranstaltung habe ich zum Beispiel MrWissen2Go kennen gelernt, der vielen Schülern bestimmt ein Begriff ist. Zu Gast waren auch schon Angela Merkel, Prof. Dr. Lammert (der Vorsitzende der KAS) und unser Ministerpräsident Michael Kretschmer. Aber auch weniger bekannte Referenten sind oftmals eine Bereicherung und gerade in persönlichen Gesprächen vor und nach den Veranstaltungen, kann man vieles erfahren.

Beim FSJ kann man ein eigenes Projekt gestalten, wobei die Einsatzstelle, in meinem Fall die KAS, und die Sächsische Jugendstiftung immer als Ansprechpartner bereitstehen und hilfreiche Tipps geben. Da es bei der KAS Tradition hat, dass jedes Jahr ein FSJler bzw. eine FSJlerin eine Fahrradtour für Jugendliche vorbereitet, habe ich mir das als Vorlage für mein Projekt genommen. Deswegen organisiere ich gerade die Radtour „Die Einheit im Gepäck – Auf der Suche nach den Grenzen“ vom 22. bis zum 29. August 2020. Dabei geht es thematisch um 30 Jahre Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland, was sich auch an der Route zeigt, die teilweise an der ehemaligen Mauer und auf dem Radweg „Deutsche Einheit“ verläuft. Natürlich ist es kein Muss eine Fahrradtour zu organisieren. Wenn man eine eigene neue Idee hat, wird das auch gerne gesehen und unterstützt. 

Das FSJ Politik besteht aber nicht nur aus der Arbeit in den Einsatzstellen. In dem Jahr gibt es 25 Bildungstage, die sich in jeweils fünf Tage bei vier Seminarfahrten, vier einzelne Tage und einen frei wählbaren Bildungstag aufteilen. 24 Bildungstage werden also von der Sächsischen Jugendstiftung und den FSJlern selbst vorbereitet. Durch ein Brainstorming am ersten Tag werden dafür Themen festgelegt, die bestenfalls alle interessieren. Bei den gemeinsamen Fahrten und Tagen mit FSJlern, die in anderen Einsatzstellen untergebracht sind, kann man sich über Erfahrungen und Politik austauschen, sowie neues erfahren, sodass auch dieser Aspekt eine Bereicherung für das Jahr ist.

Zu guter Letzt kann ich jedem, der sich für Politik und die Organisation von Projekten interessiert, nur ans Herz legen sich für das FSJ Politik zu entscheiden. Für mich war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung, weil ich erste Berufserfahrungen sammeln konnte und mir das Jahr sehr dabei geholfen hat herauszufinden, was ich als nächstes machen möchte. Im Gegensatz zu letztem Jahr, habe ich jetzt keine Angst mehr vor der Zukunft, sondern freue mich auf neue Herausforderungen, auch wenn ich die Arbeit bei der KAS und das Team sehr vermissen werde!