Conférence
Détails
Verständliche Sprache und gute Vermittlung von Inhalten sind eine wichtige Säule unseres Zusammenlebens. Dies gilt sowohl für unsere privaten Beziehungen, Kommunikation am Arbeitsplatz als auch insbesondere für die Kommunikation von Politik, Staat, Verwaltung und Medien mit den Bürgern.
Aus der Linguistik wissen wir, dass sich Sprache jeweiligen Situationen, Personen als auch Kontexten anpasst. So ist es normal, dass man im privaten Bereich eine andere Sprachebene wählt als am Arbeitsplatz und Jugendsprache unterscheidet sich natürlich von der Sprache von Erwachsenen. In sich immer weiter differenzierenden sozialen Lebenswelten und durch soziale Netzwerke werden diese Entwicklungen verstärkt, da sich Menschen entlang ihrer Tätigkeiten, Interessen und Meinungen vernetzen und dabei die Sprache ihrer Gruppe anwenden.
Auch die Kommunikation in Politik und Öffentlichem Raum kann sich dem nicht entziehen, so dass nicht wenige Bürger den Eindruck gewinnen, dass es einen „Politiksprech“ gäbe, der von den Medien in gleicher Weise wiedergegeben würde. Dabei ist jedoch auch darauf hinzuweisen, dass unsere Nachrichten- und Medienformate bzw. Soziale Medien zur Darstellung von komplexen politischen Themen oft nur kleine Zeitfenster bzw. Räume zulassen. Dies beeinflusst Sprache als auch Stil der Diskurse, die in der Gegenwart bereits mit kurzen Nachrichten angestoßen als auch debattiert werden können. Die Darstellung komplexer politischer Themen für den Bürger wird dadurch nicht erleichtert.
In der Behörden- und Verwaltungskommunikation findet mit oft abstrakter Verwaltungssprache, ebenfalls eigene Kommunikationsmittel Anwendung. Diese sind teilweise für die Bürger unverständlich und scheinbar nur noch für Spezialisten verständlich.
In unserer Tagung wollen wir mit Kommunikationswissenschaftlern, Politikern, Journalisten und Verwaltungsexperten der Frage nachgehen, inwieweit sich die Sprache in Politik, Medien und Verwaltung verändert bzw. spezifiziert hat und es tatsächlich Verständnisprobleme in der Kommunikation mit den Bürgern geben könnte. Darüber hinaus soll diskutiert werden, ob populistische Sprache in der Politik davon profitiert und wie dieser Entwicklung begegnet werden kann.
Dazu laden wir Sie herzlich ein!
10.00 Uhr
Eröffnung
Maja Eib
Landesbeauftragte der Konrad-Adenauer-Stiftung für den Freistaat Thüringen
10.10-12.30 Uhr
Spracheräume in Politik und Verwaltung in Wechselwirkung mit dem Bürger
Christian Carius MdL
Präsident des Thüringer Landtags
Steffen Jenter
Bayerischer Rundfunk, Leiter Redaktion Politik und Hintergrund
Prof. Dr. Thomas Niehr
RWTH Aachen University Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft
Dr. Kurt Herzberg
Bürgerbeauftragter des Freistaats Thüringen
Moderation
Jochen Markett
Medientrainer
12.30-13.30 Uhr
Mittagspause
13.30-15.00 Uhr
Diskussion in drei parallelen Panels
Panel I Politische Sprache in Debatten. Stammtisch oder Politiksprech?
Tobias Bott
Pressesprecher der Konrad-Adenauer-Stiftung
Karsten Jauch
Thüringer Allgemeine
Matthias Gehler
Chefredakteur MDR Thüringen
Moderation:
Jochen Markett
Panel II Sprache in der Öffentlichen Verwaltung – ein Buch mit Sieben Siegeln?
Dr. Kurt Herzberg
Bürgerbeauftragter des Freistaats Thüringen
Hans-Helmut Münchberg
Landrat vom Weimarer Land
Vitali Malsam
Referatsleiter Presse und Öffentlichkeitsarbeit Verbraucherzentrale Thüringen
Panel III Populistische Sprache im deutschsprachigen Raum
Prof. Dr. Thomas Niehr
RWTH Aachen University
Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft
Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher der CDU-Landtagsfraktion
Dominique Eigenmann
Deutschland-Korrespondent des "TagesAnzeigers",Zürich
Moderation:
Daniel Braun
15.00-15.15 Uhr
Kaffeepause
15.15-16.00 Uhr
Abschlussdiskussion
16.00 Uhr
Schlusswort
Daniel Braun
Wiss. Mitarbeiter des Politischen Bildungsforums Thüringen der Konrad-Adenauer-Stiftung
Um eine verbindliche Anmeldung wird gebeten. Der Tagungsbeitrag beträgt 30€. Darin enthalten sind alle Verpflegungsleistungen während der Tagung. (Begrüßungskaffee, Mittagsbüfett, Kaffeepause, Tagungsgetränke). Die Zahl der Tagungsteilnehmer ist beschränkt. Anmeldeschluss ist der 27.10.2017 Gerne können Sie unseren Anmeldebogen oder die Onlineanmeldung nutzen.