Comptes-rendus d'événement
Das Strategiepapier ist bereits vor einem halben Jahr entstanden. „Es ist daher eher eine Beschreibung der Krise als eine Vorhersage der Umbrüche“, so Martin Beck. Als Hauptproblem in der Region sieht er weniger die tatsächliche Armut, als vielmehr die ineffiziente und ungerechte Verteilung von vorhandenen Ressourcen. Dies ist auch ein Hauptkritikpunkt fast aller Bewegungen, die bisher zum Sturz von Regimen geführt haben.
„Man muss jedoch letztlich die Gegebenheiten in jedem einzelnen Land beachten, um eine Demokratieförderung mit Bedacht durchführen zu können“, betonte Beck. Tatsächlich sieht auch die Bundespolitik momentan eine große Chance in der Arbeit der politischen Stiftungen, um die Transitionen im Nahen Osten zu begleiten. Diese sind gut mit der Zivilgesellschaft vernetzt und verfügen über enge Kontakte zu demokratisch orientierten Partnern. Entwicklungsminister Dirk Niebel hat daher erst kürzlich zusätzliche 3,25 Millionen Euro für die Arbeit der Stiftungen in dieser Region zugesichert.
In seinem Vortrag warb Beck dafür, die gesamte Entwicklungszusammenarbeit mit der Region stärker zu konditionieren und mehr an Werten zu orientieren. Gerade die EU vergebe Hilfsgelder immer noch zu stark nach dem Gießkannenprinzip, kritisierte Beck. Dabei sei eine Verknüpfung beispielsweise von Entwicklungs- und Sicherheitsfragen unabdingbar.
Für die Konrad-Adenauer-Stiftung bedeutet dies, in der Region vor allem für Pluralismus, Menschenrechte und die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft einzutreten. Kurzfristig sind aber gerade in den Transitionsländern auch Informationsangebote zur Reformierung des Wahlrechts und dem Aufbau eines pluralistischen Parteiensystems notwendig, ergänzte Becks Kollege Dr. Andreas Jacobs, der das KAS-Büro in Ägypten leitet.
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