Comptes-rendus d'événement
Neben Gesprächen mit mehreren Ministern wie dem Finanzminister Slim Chaker, dem Gesundheitsminister Saïd Aïdi und dem Außenminister Taieb Baccouche, nationalen Abgeordneten und hochrangigen Vertretern der Partei Nidaa Tounes wie Generalsekretär Mohsen Marzouk sowie weiteren Partnern der Stiftung vor Ort war der Höhepunkt der Reise ein Treffen mit dem tunesischen Staatspräsidenten Béji Caïd Essebsi.
In dem gemeinsamen Austausch in vertrauensvoller Atmosphäre unterstrich Essebsi die Bedeutung der Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung in Tunesien sowie die guten Beziehungen zu Deutschland und die wichtige Rolle der Bundeskanzlerin. Einen Eindruck des Gesprächs bietet dieses vom tunesischen Präsidialamt veröffentlichte Video.
Ein bewegender Moment war der Besuch des Hotel Imperial Marhaba in Port El Kantaoui nahe der Küstenstadt Sousse, in dem am 26. Juni dieses Jahres ein islamistisch motivierter Attentäter mit Verbindungen zum sogenannten "Islamischen Staat" insgesamt 38 Menschen getötet hatte. Herr Dr. Wahlers legte am Ort des Geschehens einen Kranz nieder und sprach mit der Hoteleigentümerin Frau Zohra Driss, gewählte Abgeordnete der Partei Nidaa Tounes im tunesischen Parlament, über die schrecklichen Ereignisse und die Folgen für den tunesischen Tourismus, einem wichtigen Wirtschaftsfaktor des Landes.
Seit der Revolution in 2011 begleitet die Konrad-Adenauer-Stiftung den tunesischen Transformationsprozess. Trotz der erfolgreich durchgeführten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen Ende 2014 und der Ernennung einer Koalitionsregierung steht die noch junge Demokratie weiterhin vor zahlreichen Herausforderungen. Das Land muss sich in einem schwierigen regionalen Kontext mit wachsenden Sicherheitsrisiken auseinandersetzen, besonders vor dem Hintergrund der libyschen Krise und der zunehmenden Ausdehnung des Einflusses des Islamischen Staats in der Region. Die sozioökonomischen Probleme spielen zudem radikalen Gruppierungen in die Hände, und bis heute ist nur bedingt gelungen, den Bürgern die Demokratiedividende vor Augen zu führen.
Die Einschätzungen und Erwartungen der Gesprächspartner aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu diesen Themen bilden für die Stiftungsleitung eine wichtige Grundlage für die weitere Arbeit und künftige Schwerpunktsetzung in Tunesien.