Comptes-rendus d'événement
Neben zahlreichen politischen Gesprächen mit dem Staatspräsidenten der Republik, Beji Caid Essebsi, Regierungschef Habi Essid, Außenminister Taieb Bacchouche, Finanzminister Slim Chaker sowie dem Gesundheitsminister Said Aidi stand die Teilnahme Konferenz „Beschäftigung und Bildung“ am Dienstag, 20. Oktober 2015, im Zentrum ihres knapp dreitägigen Aufenthaltes. Darüber hinaus hatte Kramp-Karrenbauer die Gelegenheit, mit der Friedensnobelpreisträgerin Wided Bouchamaoui, Mitglied des kürzlich ausgezeichneten Quartetts und Präsidentin des Arbeitsgeberverbandes und KAS-Partners UTICA, zusammenzutreffen.
Im Rahmen der von der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem tunesischen Jungunternehmerverband CJD und der Deutsch-Tunesischen Handelskammer durchgeführten Konferenz hielt die saarländische Regierungschefin eine Grundsatzrede zur „Beruflichen Bildung vor der Herausforderung der Internationalisierung“. Dabei unterstrich Kramp-Karrenbauer die sich in Deutschland wie Tunesien gleichermaßen stellende dringende Nachfrage nach qualifizierten Handwerkern. Politik wie Privatwirtschaft müßten vor diese Herausforderung gestellt dafür Sorge tragen, das Handwerk wie die berufliche Bildung angesichts der Akademisierung als eine zukunftsträchtige und lohnende Alternative darzustellen. Mit Blick auf das Saarland stellte die Ministerpräsidentin die im Sommer diesen Jahres verabschiedete Internationalisierungsstrategie hervor, deren tragende Pfeiler u.a. auch Projekte der gemeinsamen deutsch-französischen Berufsausbildung darstellten. Das Saarland als ehemals ohnehin frankophones Land hat im Rahmen dieser Strategie beschlossen, die französische Sprache innerhalb einer Generation wieder zur zweiten Verkehrssprache zu machen. Daraus ergeben sich, so Kramp-Karrenbauer, für die intra-regionale wie internationale Zusammenarbeit entscheidende Impulse, die Wirtschaft und Politik nutzen wollten.
Im Rahmen ihres Aufenthaltes luden die Konrad-Adenauer-Stiftung und das Forum der Politischen Akademie (FOAP) zur Zeremonie „Erzähle von Deinem Land – 25 Jahre Wiedervereinigung ein“, an der zahlreiche Partner und Freunde der Institutionen teilnahmen. In ihrer Rede zog die Ministerpräsidentin dabei auch Parallelen zwischen den Ereignissen, die zur Deutschen Einheit sowie zur Revolution in Tunesien geführt hätten. In beiden Fällen seien zentrales Element und Antriebsfeder die Würde des Menschen gewesen. Auch mit Blick auf die aktuellen Ereignisse in Europa und Deutschland erinnerte sie daran, dass Politik eben diesen wichtigsten Satz des Grundgesetzes stets als zu gestaltendes Leitmotiv in Erinnerung haben muss.