Séminaire en ligne
Détails
In unserer stark technologisch geprägten Gesellschaft sind Dienstleistungen wie Telekommunikation, Navigation, Wettervorhersagen oder auch finanzielle Transaktionen eine Selbstverständlichkeit geworden. Bereitgestellt durch Satellitenmissionen im erdnahen Weltraum, erheben wir durch diese Dienste große Mengen an Daten, die über die alltägliche Nutzung hinaus u.a. auch zu einem besseren Verständnis des Klimawandels beitragen und es uns ermöglichen, zeitnahe Informationen zum Ressourcen- und Krisenmanagement zu erhalten. Dass die im All befindliche Infrastruktur, von der wir abhängig sind, Gefahren ausgesetzt ist, entzieht sich größtenteils unserer Wahrnehmung. Weltraumschrott ist in der Lage, Satelliten zu zerstören und stellt beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auch eine Gefahr für Menschen und Infrastruktur am Boden dar. Hochenergetische Teilchen, die im Rahmen von gewaltigen Sonneneruptionen auf den Weg Richtung Erde geschickt werden, stellen eine weitere Bedrohung dar. Und nicht zuletzt verfolgen wir die Bahnen der uns bekannten Asteroiden, die sich möglicherweise auf Kollisionskurs mit der Erde befinden könnten. Müssen wir uns mittlerweile mehr Gedanken darum machen, wie wir den erdnahen Weltraum als kostbare Ressource nutzen wollen? Wie schützen wir unsere Infrastruktur vor den Auswirkungen der Sonnenstürme? Können uns Asteroiden gefährlich werden und wie können wir uns schützen? Im Darmstädter Raumflugkontrollzentrum (ESOC - European Space Operations Centre) wird an diesen Themen bereits seit mehreren Jahren gearbeitet und gewonnene Erkenntnisse aktiv in bestehenden Missionen umgesetzt.
Programme
19.30 Uhr Begrüßung
Dipl.-Päd. Martin-G. Ahnesorg, Sektionsleiter Oldenburg, Gesellschaft für Sicherheitspolitik e. V.
Manuel Ley, Leitung Hermann-Ehlers-Bildungsforum Weser-Ems
19.40 Uhr Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde
Dr. Vitali Braun, Space Debris Office, ESA
21.00 Uhr Veranstaltungsende
Referent
Herr Dr. Vitali Braun, studierte nach dem Abitur von 2005 bis 2010 Luft- und Raumfahrttech-nik an der Technischen Universität Braunschweig, Ab-schluss Dipl.-Ing. Im Anschluss arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitar-beiter am Institut für Luft- und Raumfahrtsysteme (heute: Institut für Raumfahrtsysteme). Im Rahmen die-ser Tätigkeit führte er Risikoanalysen für Raumfahrtmis-sionen durch und entwickelte Software zur Analyse von Vermeidungsmaßnahmen. Daneben erfolgte sein Einsatz in der Lehre der Raumfahrt sowie der Betreuung studentischer Arbei-ten und Projekte. 2016 erfolgte die Promotion zum Dr.-Ing. an der Technischen Universität Braun-schweig auf dem Gebiet der Weltraumüberwachung. Seit März 2015: Space Debris Engineer im ESA's Space Debris Office. Operationelle Unterstützung der am ESOC betriebenen Missionen in der Kollisionsvermeidung (ebenfalls für externe Missionen); Wiedereintrittsvorhersagen; Risikoanalysen; Verantwortlich für die Weiterentwicklung der ESA-Soft-ware MASTER und DRAMA, welche Risiko- und Vermeidungsanalysen im Bereich Weltraummüll mög-lich machen, mit über 1000 Nutzern weltweit.