Symposium
Détails
Im Jahr 2017 gibt es gleich ein vierfaches Jubiläum in Bezug auf die Europäische Integration zu würdigen. Da ist zum einen das 60jährige Jubiläum zu den Römischen Verträgen (1957), zum anderen die Ratifizierung zur Einheitlichen Europäischen Akte (EEA) aus dem Jahre 1987. Darüber hinaus existiert aber auch bereits seit einem Vierteljahrhundert der gemeinsame „Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ vor dem Hintergrund des Maastrichter Vertrages (1992) und ebenso die Erasmus-Programme, die seit ihrer Implementierung (1987) mittlerweile auch schon auf ein 30jähriges Jubiläum zurückblicken können. Anlässe also genug, sich der systematischen Frageperspektive zu widmen, wo wir in Europa mit der Idee zur Integration von Nationalstaaten in einem supranationalen Verbund derzeit stehen und wie die Bürgerinnen und Bürger dieser Europäischen Union ihre politische, soziale, ökonomische und kulturelle Existenz im Hinblick auf eine alle miteinander verbindende Wertegemeinschaft teilen oder eben auch nicht teilen? Die Erschütterungen und desintegrativen Effekte, welche die EU schon seit einiger Zeit in steigendem Maße erfährt, resultieren nicht zuletzt daher, dass der perspektivische Bezug auf gemeinsame Werte im Sinne einer europäischen Gesellschaft als zivilisatorische Gesamtexistenz in vielen nationalen Mitgliedsstaaten a) nicht vorhanden oder b) unterentwickelt ist bzw. c) sogar z.T. entschieden abgelehnt wird.
Die Tagung an der Universität Vechta widmet sich daher der Fragestellung als Leitlinie, inwieweit überhaupt Wertorientierungen eine gemeinsame Grundlage für das europäische Integrationsprojekt darstellen und auf welchen Gebieten diese bisher erfolgreich waren bzw. wo und warum sie auch keine Relevanz bis dato entwickeln konnten. Aus Anlass der oben skizzierten Jubiläen ist die Tagung sowohl interdisziplinär als auch international ausgerichtet und folgt hierbei vor allem konzeptionell einer Orientierung auf die Zusammenarbeit mit bestimmten Partneruniversitäten in den EU-Mitgliedsstaaten, die im Rahmen der Erasmusprogramme in den letzten Jahren für den Universitätsstandort Vechta in der Bildungs- und Forschungsvermittlung wichtige Impulse gegeben haben. Vortragssprache wird in der Regel deutsch sein, damit auch das Publikum, hier insbesondere die Studierenden im Auditorium entsprechend informativ eingebunden werden können. Zu allen Vorträgen wird es jeweils eine je halbstündige Aussprache und Diskussion geben. Die Vorträge zu dieser Tagung sollen im Anschluss in Buchform veröffentlicht werden. Hierdurch wird sichergestellt, dass neben einer breiten Öffentlichkeit insbesondere auch die auf Europa bezogene Forschung und Bildungsvermittlung in den verschiedenen Disziplinen an der Universität Vechta gefördert werden kann.
Programm für Freitag, den 20. Oktober 2017
(Universität Vechta, Hörsaal Große Aula):
09:00 Uhr Begrüßung: Prof. Dr. Burghart Schmidt (Präsident Universität Vechta)
Dr. Stefan Gehrold (Leiter des HEBF-Weser-Ems der KAS)
Einleitende Worte: Prof. Dr. Peter Nitschke (Universität Vechta)
Vorträge der Referenten:
9.15 Uhr Die Gemeinschaft der Gemeinschaften
Prof. Dr. Michael Gehler, Sitftung Universität Hildesheim
10.15 Uhr Von der liberalen zur illiberalen Demokratie -
Die ungarische Verfassungsentwicklung im Spiegel von Werten und Wertkonflikten
Prof. Dr. Zoltan Tibor Pallinger, Andrassy Universität Budapest
11.15 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr Ein neuer Wertekonsens für einen besseren Zusammenhalt in der Union
Roland Freudenstein, Policy Director, Wilfried Martens Center for European Studies, Brüssel
12.30 Uhr Mittagspause
14.00 Uhr Europäische Werte in der Globalisierung?
Prof.in Dr. Barbara Henry, Universität Pisa
15.00 Uhr Europäische Werte aus der Perspektive der Türkei
Dr.in Meral Avci, RWTH Aachen
16.00 Uhr Kaffeepause
16.15 Uhr Der Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts
Prof. Dr. Hermann-Josef Blanke, Universität Erfurt
17.15 Uhr Ein oder mehrere Europas? Ostmitteleuropa auf der Suche nach d. (europäischen) Werten
Dr. Ladislav Cabada, Metropolitan University Prague
18.15 Uhr Die Nachhaltigkeit der europäischen Idee
Prof. Dr. Peter Nitschke, Universität Vechta
Diese Veranstaltung findet in
Kooperation mit der Universität Vechta, im
Rahmen der Internationalen Tagung „Gemeinsame Werte in Europa“ statt.