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Das Bildungssystem des SED-Regimes wollte Kinder und Jugendliche zu „sozialistischen Menschen“ erziehen und sie "staatstreu" machen. Folglich waren Schülerinnen und Schüler der DDR alltäglich Propaganda und SED-Ideologie ausgesetzt. Sie mussten täglich zum Fahnenappell antreten, wurden getrimmt auf den Marxismus-Leninismus und lernten schießen im Wehrunterricht. Im Zeitzeugengespräch wird Schülerinnen und Schülern die Diskrepanz zwischen dem Schulalltag in einer freiheitlichen Demokratie und einer Diktatur verdeutlicht.
Frank Hoffmann, Geschäftsführer der Stiftung für Deutschlandforschung an der Universität Bochum, führt in die Veranstaltung ein mit einem Kurzvortrag zu der Verbindung von Staat und Schule in der DDR, in dem unter anderem die Rolle der Staatssicherheit und der sozialistischen Jugendorganisationen dargestellt wird.
Der DDR-Zeitzeuge Stephan Giering, der in den 1970ern in der DDR aufgewachsen ist, berichtet anschließend von seinen Erfahrungen in der Schule. Er ist früh in Konflikt mit schulischen und staatlichen Autoritäten geraten, weil er eine eigene kritische Schülerzeitung schrieb. Giering spricht über die Maßnahmen, die auf ihn angesetzt wurden und wie er als junger Mensch umgegangen ist mit der Konfrontation mit der Diktatur. Schülerinnen und Schüler der Gegenwart können aus den Berichten über den Schulalltag in der DDR und die Konflikte mit der Staatsmacht viel über innere Opposition, eigenständiges Denken und Mut zur Kritik erfahren.
Programme
Donnerstag, 27. Mai 2021
09:45 – 10:00 Uhr
Begrüßung und Einführung in die Veranstaltung
Malte Bock
Referent im Regionalbüro Westfalen der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
10:00 – 10:15 Uhr
Vortrag: Verbindung von Staat und Schule in der DDR
Unter Berücksichtigung der Rolle des MfS und sozialistischer Jugendorganisationen
Dr. Frank Hoffmann
Geschäftsführer Stiftung für Deutschlandforschung/ Bochum
10:15 – 11:15 Uhr
Zeitzeugengespräch
Erfahrung des Schulalltags sowie Umgang mit schulischer und staatlicher Ahndung nonkonformen Verhaltens
Stephan Giering
Zeitzeuge/ Berlin
Moderation: Xenia Ehring
Bildquelle: Pixabay