Mexiko hat schon immer eine bedeutende geostrategische Rolle gespielt. So ist Mexiko unter anderem Mitglied der Vereinten Nationen, der G20, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der Welthandelsorganisation (WTO), der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), der Gemeinschaft Lateinamerikas und karibischen Staaten (CELAC) sowie der Pazifik-Allianz.
In der internationalen Entwicklungszusammenarbeit hat sich das Land seit 1945 in der internationalen Kooperation zunächst ausschließlich als Empfänger und mit der Zeit auch als Geber profiliert – insbesondere in Zentralamerika und der Karibik.
Mexiko ist seit 1994 OECD-Mitglied und hat einen Beobachter-Status in dessen Entwicklungsausschuss (DAC). Es engagiert sich dementsprechend in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen von Dreieckskooperationen mit Mitgliedern des DAC (u.a. Deutschland).
Über die letzten Jahrzehnte hat Mexiko versucht, eine Vermittlerrolle zwischen der Nord-Süd- und Süd-Süd-Kooperation einzunehmen.
In der Regierungsperiode 2018–2024 haben sich die politischen und wirtschaftlichen Priori-täten des Landes sehr stark nach innen verlagert. Dies bietet kurz- bis mittelfristig für die deutsche Entwicklungspolitik weniger Chancen für Zusammenarbeit, da die möglichen Kooperationsbereiche drastisch geschrumpft sind. Speziell auf Bundesebene sind Ansatzpunkte für ein aktives Betreiben internationaler Beziehungen geschwunden.
Es besteht somit eine Diskrepanz zwischen dem Anspruch bzw. dem Potenzial, basierend auf den Bemühungen früherer Regierungen, eine signifikante Rolle in der internationalen EZ spielen zu können, und der politischen Realität der aktuellen Regierung von Präsident Andrés Manuel López Obrador (AMLO). Die Realität offenbart vielmehr eine diametrale Abkehr von diesem Anspruch.
Lesen Sie unseren Monitor Entwicklungspolitik „Mexiko als Brückenbauer zwischen Nord und Süd?" hier als PDF.
Molimo prijavite se za komentiranje.