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“Die Christen im Irak brauchen mehr Schutz für eine sichere Zukunft. Die Europäische Union, die Vereinigten Staaten von Amerika und alle am Aufbau des Landes beteiligten Kräfte müssen den Druck auf die irakische Regierung erhöhen, so dass die Menschen ihre Religion frei ausüben können.”, forderte Hans-Gert Pöttering, MdEP, Präsident des Europäischen Parlaments a.D. und Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung anlässlich eines 3-tägigen Besuchs in der Region Kurdistan-Irak. Bei seinem Aufenthalt in Erbil, der kurdischen Hauptstadt im Norden des Iraks, sprach er mit Vertretern der christlichen Kirchen, darunter in Erbil Erzbischof Bashar Matte Warda, sowie Bischof Rabban al Qas aus Amadiya, an der Grenze zur Türkei.
Die Zukunft der Christen im Irak sei stark gefährdet. Während im Jahr 2002, vor Beginn des letzten Irak-Krieges, noch knapp 900.000 Christen im Irak lebten, sank ihre Zahl bis heute auf etwa 300.000. Vor allem aus dem Süden des Landes, besonders aus der Hauptstadt Bagdad, fliehen Christen aus Angst um ihre Familien in die Region Kurdistan oder verlassen den Irak. Hans-Gert Pöttering äußerte seine Anerkennung gegenüber den Kurden, dass sie zehntausenden aus dem Süden geflohenen Christen eine neue sichere Heimat im Norden des Iraks ermöglichen.
Er schlug vor, Partnerschaften zwischen deutschen und irakischen Diözesen aufzubauen, um die Christen im Irak zu unterstützen und zu ermutigen, im Land zu bleiben und weiterhin für die freie Ausübung ihrer Religion einzutreten.
“Von der Vielfalt der Religionen und dem Umgang mit Minderheiten können letztlich auch die Muslime im Land profitieren, schließlich erfordert auch das Zusammenleben der verschiedenen muslimischen Glaubensrichtungen, von Sunniten und Schiiten ein hohes Mass an Toleranz”, so Hans-Gert Pöttering. “Das Land macht Fortschritte auf dem Weg zur Normalisierung, dabei dürfen wir die Lage der Christen nicht aus den Augen verlieren.”
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