70. Jahrestag des Volksaufstands in der DDR am 17. Juni 1953

Begrüßung

durch den Landesbeauftragten für Berlin der Konrad-Adenauer-Stiftung, Dr. Joachim Klose.

70 Jahre Volksaufstand - Rede von Stefan Evers,

Bürgermeister und Senator für Finanzen von Berlin.

Schülerinnen und Schüler des Canisius-Kolleg Berlin zitieren Erlebnisberichte vom 17. Juni 1953.

Anschließend verlesen Schülerinnen und Schüler vom Märkisches Gymnasium Hamm Namen der zu Tode gekommenen Opfer des Volksaufstands und des SED-Regimes.

Die Jugendlichen absolvierten mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung ein Berlin-Programm unter der Überschrift "Demokratie braucht Demokraten". Zuvor waren sie bei ihrer "Friedensfahrt" mit dem Fahrrad von Weimar nach Berlin gefahren.

Bei einer Gedenkveranstaltung in Berlin am Potsdamer Platz haben wir am 17. Juni 2023 an den Volksaufstand in der DDR vor genau 70 Jahren erinnert.

„Die Entschlossenheit und der Mut der Menschen, gegen die Unterdrücker auf die Straße zu gehen, muss uns Vorbild sein“, machte Bürgermeister und Senator Stefan Evers in seiner Rede deutlich. Es sei wichtig, die Erinnerung an die damaligen Ereignisse wachzuhalten – und Berlin komme dabei eine besondere Verantwortung zu.

Der Jahrestag zeige, so Evers, dass Freiheit nicht selbstverständlich sei; er führe immer wieder vor Augen, „dass die Werte, für die die Menschen auf die Straßen gingen – Wunsch nach Freiheit, Demokratie, Selbstverwirklichung – nicht vom Himmel fallen“. Gerade deshalb denke man an diesem Tag auch besonders an die Menschen in der Ukraine, die heute für ihre Freiheit, für Frieden kämpfen. „Das Erbe des 17. Juni liegt in unseren Händen“, betonte Evers abschließend.

Im Anschluss an die Rede trugen Berliner Schülerinnen und Schüler unter dem Motto „Für die Freiheit!“ Auszüge aus Zeitzeugenberichten vom 17. Juni 1953 sowie Namen der Opfer des SED-Regimes vor, um uns mit den persönlichen Erfahrungen, dem Widerstand und dem Leid der Menschen von damals zu verbinden und uns daran zu erinnern, welchen Preis viele für Freiheit und Demokratie zahlen mussten. Um die Erinnerung an den 17. Juni 1953 und an das mutige Aufbegehren der Bürgerinnen und Bürger in der DDR in die gesamte Stadt und das Bewusstsein vieler Menschen zu tragen, starteten nach Ende der Gedenkveranstaltung mehrere Fahrzeuge am Potsdamer Platz mit großen Plakaten, die Fotos der damaligen Orte und Ereignisse zeigen.

Gegenwärtig scheint der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 im kollektiven Gedächtnis immer mehr in Vergessenheit zu geraten. Als Christdemokratinnen und Christdemokraten wollen wir dagegen ein Zeichen setzen. Denn gerade angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist die Thematik wichtiger denn je: Wir müssen uns der Frage stellen, was Freiheit für unsere Gesellschaft bedeutet und was wir bereit sind, für diese zu geben.