Die diesjährige Konferenz stand mit dem Thema RESPONSIBLE RESOURCE CONSUMPTION ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit. In den Augen des BERMUN-Secretariats sei ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen zu lange versäumt worden. Immense Ungleichheiten zwischen hochentwickelten Industrieländern und Entwicklungsländern führten vor Augen, wie wichtig ein verantwortungsvoller Umgang ist, um globale Entwicklungsziele zu erreichen. Die Relevanz des Themas ist enorm und eine der großen internationalen Zukunftsaufgaben.
Wie jedes Jahr fand die feierliche Eröffnungszeremonie in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung statt. Die gespannte Erwartung der rund 250 jungen Delegierten aus Schulen aus ganz Deutschland und Europa war greifbar. Sie hatten sich die letzten Monate intensiv auf diesen Moment vorbereitet und sich nicht nur mit dem Themenschwerpunkt einer verantwortungsvollen Ressourcennutzung, sondern auch mit den politischen Feinheiten der Vereinten Nationen auseinandergesetzt.
Mit Beginn der Zeremonie begrüßte Dr. Sandra Busch-Janser (Konrad-Adenauer-Stiftung) die Schülerinnen und Schüler und brachte ihre Freude zum Ausdruck, so viele politisch-interessierte junge Menschen in den Räumen der Konrad-Adenauer-Stiftung begrüßen zu können. In ihrer Rede hob sie die zentrale Bedeutung des Themenschwerpunktes Nachhaltigkeit hervor. Das beeindruckende Engagement der Schülergruppen stellte sie mit dem Leitbild der Konrad-Adenauer-Stiftung „Gemeinsam.Demokratie.Gestalten.“ in Verbindung.
Der Schulleiter der John F. Kennedy School Dr. Marc Fritzenschaft beschrieb im Anschluss seine Begeisterung über das Engagement der Schülerinnen und Schüler. Die ernsthafte Auseinandersetzung der jungen Menschen mit brisanten Themen gebe ihm Hoffnung, dass die drängenden aktuellen Probleme gelöst werden können.
Den Keynote Vortrag hielt Florian Titze. Als Policy Advisor Internationale Biodiversitätspolitik des WWF Deutschland beschäftigt er sich seit Jahren intensiv mit internationalen Perspektiven für Nachhaltigkeit. Er betonte die Relevanz eines multilateralen Dialogs um auf globale Krisen wie die Ressourcenausbeutung zu reagieren. Trotz aller Schwierigkeiten betrachtet er die Vereinten Nationen als fähige Plattform um für diese Probleme international tragfähige Lösungen zu finden. Er zitierte den ehemaligen Generalsekretär der UNO Dag Hammarskjöld: „Die UNO wurde nicht geschaffen, um die Menschheit in den Himmel zu bringen - sondern um sie vor der Hölle zu bewahren.“ Dieses Zitat beschreibt eindrücklich die dringende Notwendigkeit einer internationalen Plattform, um Lösungen für internationale Krisen zu finden.
Am nächsten Morgen startete in diversen Komitees, die dem echten Aufbau der Vereinten Nationen nachempfunden sind, die eigentliche Arbeit für die Delegierten. In Sicherheitsrat, Generalversammlung und Internationalem Gerichtshof schmiedeten die Schülerinnen und Schüler Kompromisse und Allianzen – ganz wie am Sitz der Vereinten Nationen in New York. Nur gemeinsam konnten Resolutionen zuerst erarbeitet und dann im Komitee mit überzeugender Argumentation durch politischen Gegenwind hindurch getragen werden.
Am Nachmittag erlebten die jungen Delegierten einen besonderen Gastredner. Mathias Licharz blickt auf jahrzehntelange Erfahrungen in der Außenpolitik zurück. Als Leiter der Deutschen Vertretung bei den Vereinten Nationen hat er die Arbeit der Vereinten Nationen hautnah erlebt und mitgestaltet. Nach einem spannenden Vortag, in dem er aus erster Hand Informationen über die politischen Prozesse in New York und der Welt teilen konnte, nutzten die Schülerinnen und Schüler die seltene Gelegenheit mit einem renommierten Diplomaten ins Gespräch zu kommen.
Am letzten Tag der Konferenz fanden die finalen Diskussionen in den Komitees statt. Jetzt entschied sich, welche Resolutionen verabschiedet werden und welche keine Mehrheit finden. Insgesamt erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler spannende Konzepte, um einen verantwortungsbewussteren Umgang mit den Ressourcen der Erde zu erreichen.
Das Engagement und die Ernsthaftigkeit der jungen Menschen während der Konferenz war bemerkenswert. Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie konnten die Delegierten wieder in Präsenz in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung diskutieren, verhandeln, Kompromisse schließen und hatten dabei sichtlich Spaß. Diese 18. Ausgabe von BERMUN machte Lust auf die kommenden Jahre, wenn es wieder heißt: „it’s BERMUN times“.
Das Format BERMUN wurde 1989 von zwei engagierten Schülern der Berliner John-F.-Kennedy School ins Leben gerufen. Schnell wurde BERMUN weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und Anlaufstelle für engagierte Jugendliche aus ganz Deutschland und Europa, die an einem beeindruckenden Planspiel teilnehmen wollen. Die Teilnahme an einer MUN-Konferenz erfordert Verhandlungsgeschick und ein tiefes Verständnis internationaler Politik: Die Schülerinnen und Schüler müssen sich in die Rolle des Delegierten eines fremden Landes hineinversetzen und zu komplexen Fragestellungen einen fundierten Standpunkt entwickeln – jedes Jahr für hunderte junge Menschen eine prägende Erfahrung.
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