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Une ligne de front avec le djihadisme tracée dans le sable du Sahel

L'essor discret du djihadisme au nord du Bénin et du Togo : Une menace lente mais implacable qui défie la stabilité et la gouvernance locales.

Cette étude analyse l’expansion progressive des groupes djihadistes au nord du Bénin et du Togo, en examinant leurs stratégies, l’impact socio-économique et l’efficacité des réponses gouvernementales

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Eine Linie im Sand: Der Kampf gegen den Dschihadismus im Norden Benins und Togos

Die schleichende Ausbreitung dschihadistischer Gruppen in den Norden Benins und Togos ist weitgehend unbemerkt geblieben, da sie langsam und methodisch erfolgt. Anfangs auf die Grenzen zu Burkina Faso und Nationalparks wie den Park W und die Pendjari-Region beschränkt, hat sich die Instabilität mittlerweile weiter ins Landesinnere ausgebreitet. Bewaffnete Gruppen, die mit Al-Qaida verbunden sind, setzen auf Infiltration, lokale Rekrutierung und Gewalt gegen Zivilisten, um die Kontrolle des Staates systematisch zu untergraben.

 

Trotz der Bemühungen der lokalen Regierungen, soziale Dienstleistungen und wirtschaftliche Chancen zu verbessern – etwa durch das Savanes-Notfallprogramm in Togo oder Gemeindeentwicklungsprojekte in Benin – verschlechtern sich die Lebensbedingungen weiterhin. Arbeitslosigkeit, Armut und ethnische Spannungen, insbesondere innerhalb der Fulani-Gemeinschaften, verschärfen die Instabilität. Die Ankunft von Flüchtlingen belastet die ohnehin begrenzten Ressourcen zusätzlich und verschärft soziale Konflikte sowie Landstreitigkeiten.

 

Diese Studie basiert auf umfangreichen Feldforschungen, darunter 274 Interviews in den betroffenen Regionen. Sie beleuchtet die wiederholten Misserfolge internationaler und nationaler Reaktionen, die oft durch ein mangelndes Verständnis der lokalen Dynamiken gekennzeichnet sind. Die Erfahrungen mit der Terrorismusbekämpfung in der Sahelzone legen nahe, dass dieselben Fehler nun in den Ländern des Golfs von Guinea wiederholt werden.

 

Militärisch stehen Benin und Togo vor einer wachsenden Bedrohung durch zwei dschihadistische Gruppen, die Katibat Sékou Mouslimou und die Katibat Abou Hanifa, die von Burkina Faso aus operieren. Diese Gruppen, koordiniert unter der Führung des JNIM (Al-Qaidas Ableger in der Sahelzone), haben grenzüberschreitende Netzwerke aufgebaut, die es ihnen ermöglichen, Sicherheitskräfte anzugreifen, während sie ihre Operationsbasen außerhalb der Gebiete Benins und Togos behalten. Ihr strategisches Ziel ist nicht die sofortige territoriale Kontrolle, sondern vielmehr die Schaffung einer Pufferzone, die die staatliche Autorität schwächt und langfristig günstige Bedingungen für ihren Einfluss schafft.

 

Die Reaktionen der Regierungen unterscheiden sich in beiden Ländern. Benins Militär hat seine Anti-Terror-Taktiken verbessert und Gebietsverluste verhindert, bleibt jedoch aufgrund mangelnder Kampferfahrung verwundbar. Togo hingegen hat eine präventive Militäroperation, Koundjoaré, gestartet, um seine Grenze zu sichern, doch dschihadistische Angriffe dauern an. Die Lage wird zusätzlich durch steigende Kriminalität, Viehdiebstahl und lokale Konflikte erschwert, wodurch die Grenzen zwischen Banditentum und Aufstand zunehmend verschwimmen.

 

Eine der zentralen Erkenntnisse dieser Studie ist, dass die dschihadistische Expansion nicht nur militärisch motiviert ist, sondern tief mit sozioökonomischen Missständen verbunden ist. Wirtschaftliche Not, schlechte Regierungsführung und ethnische Rivalitäten bieten dschihadistischen Gruppen Rekrutierungsmöglichkeiten. Ohne dringende Maßnahmen zur Verbesserung der lokalen Regierungsführung, zur Lösung von Landkonflikten und zur Integration marginalisierter Gemeinschaften droht der Region das gleiche Schicksal wie der Sahelzone, in der staatliche Autorität in vielen Gebieten zusammengebrochen ist.

 

Die internationale Beteiligung bleibt entscheidend, doch mangelnde Koordination und fehlendes Wissen über die lokalen Gegebenheiten behindern eine effektive Intervention. Die Lehren aus Mali, Burkina Faso und Niger zeigen die Risiken verspäteten Handelns. Wenn der Norden Benins und Togos der wachsenden dschihadistischen Bedrohung widerstehen soll, ist eine umfassende Strategie erforderlich, die Sicherheitsmaßnahmen mit nachhaltigen sozioökonomischen Investitionen kombiniert.

Während sich die Frontlinie gegen den Dschihadismus in Westafrika weiter nach Süden verschiebt, dient das Schicksal des Nordens von Benin und Togo als Warnsignal. Ohne entschlossene und informierte Intervention könnten diese in den Sand gezeichneten Linien bald dauerhaft werden.

 

Dieser Artikel wurde von Mathias Khalfaoui verfasst, einem unabhängigen französischen Berater, der sich auf Fragen der menschlichen Sicherheit in Westafrika spezialisiert hat, mit besonderem Interesse an Küstenstaaten. Durch seine umfangreichen Feldmissionen hat er ein tiefgehendes Verständnis der lokalen Dynamiken erworben.

 

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Kapcsolat

Dr. Tobias Rüttershoff

Dr. Tobias Rüttershoff

Leiter des Regionalprogramms Sicherheitspolitischer Dialog Westafrika

tobias.ruettershoff@kas.de +225 27 22 48 1800

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