Zu Beginn leitete Ralf Altenhof, Leiter der KAS Bremen, thematisch in die Veranstaltung ein. Er stellte die Diskutanten und das Thema der Veranstaltung vor und betonte dessen Dringlichkeit angesichts notwendigerweise fortschreitender Digitalisierung und dem damit einhergehenden Rückgang analoger Alternativen.
Er übergab an Görner für ihren Vortrag über die Probleme älterer Menschen mit Filialschließungen und der Digitalisierung hielt. Sie sei ein „ausgesprochener Anhänger der Digitalisierung“, wobei sich diese jedoch mehr an den Nutzern orientieren solle. Fehlende Nutzerorientierung führe dazu, dass vor allem ältere Menschen bei der Digitalisierung zurückblieben und das, obwohl sie eigentlich, aufgrund der geringen Ortsgebundenheit der neuen Angebote und der abnehmenden Mobilität im Alter, besonders von ihr profitieren könnten. Automatisierung und Filialschließungen bei Banken würden zudem zum Fehlen von Ansprechpartnern führen und erschwerend käme hinzu, dass Veränderungen und Unterschiede der Benutzeroberflächen von Programmen das (selbstständige) Erlernen enorm verkomplizieren würden. Dies sei der Fall, weil Großunternehmen und Sparkassen in einer Art „Monopolsituation“ stünden, welche die Wahlmöglichkeiten der Kunden einschränke und somit die Orientierung am Privatkundengeschäft an Bedeutung verliere. Der freie Markt könne das Problem nicht lösen. Deshalb seien regulatorische und standardisierende Schritte seitens der Politik notwendig. Dennoch könnten Firmen wie die Sparkasse auch durch gesellschaftlichen Diskurs zu alternativen Schritten, wie dem Angebot mobiler Filialen, gedrängt werden.
Danach fand ein Podiumsgespräch statt, bei dem Görner und Morawietz ihr Engagement für die Älteren betonten und Oppermann auf diverse Hilfsangebote der Sparkasse verwies. Zum einen plane die Sparkasse in Bremen weiterhin 20 Filialen zu betreiben, welche besonders „da, wo die Menschen sind“, d.h. u.a. in Wohnquartieren, lägen. Außerdem gäbe es inzwischen nicht nur eine 24-Stunden-Hotline für Sparkassenkunden, sondern auch einen „Bargeld-Lieferdienst“. Diese Angebote seien jedoch durch die Coronapandemie kaum bekannt.
Zum Schluss hatte das Publikum die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Auf die Frage hin, ob Hilfsangebote für Ältere durch Jugendliche stärker gefördert werden sollten, antwortete Görner, dass diese bereits vorhanden und besonders effektiv seien. Das Publikum war sichtlich unzufrieden mit der Antwort, woraufhin Morawietz ergänzte, das Problem bestehe nicht primär in der Anzahl der Hilfen, sondern derzeit vor allem in deren ungleichmäßiger Verteilung. Außerdem gebe es zu hohe Hemmschwellen für Ältere, solche Angebote anzunehmen. Es sei zunächst nötig, mehr über die bereits bestehenden Möglichkeiten zu informieren. Altenhof bedankte sich bei allen Beteiligten für die Teilnahme an dieser Veranstaltung und lobte die Debatte als nachvollziehbar und praxisorientiert. Er gab einen Ausblick auf zukünftige Veranstaltungen.
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