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Würdige Feier der deutsch-französischen Freundschaft
Endlich, nach einer halbjährigen Vorbereitungszeit war es soweit. Am 26.11.2008, also exakt 50 Jahre nach dem 1. historischen Treffen mit De Gaulle und Adenauer in Bad Kreuznach, wurde in einem Festakt dieses herausragenden Ereignisses gedacht. Veranstalter des Festaktes waren neben dem Bildungswerk der Konrad-Adenauer-Stiftung Mainz die Stadt Bad Kreuznach. Hoher Besuch war gekommen, politische Prominenz, Zeitzeugen aus der unmittelbaren Umgebung Adenauers, Nachkommen Adenauers, Repräsentanten der Verbände und Institutionen, die sich um die deutsch-französische Freundschaft bemühen, die französische Delegation der Partnerstadt Bourg-en Bresse und viele mehr.
In seinem Grußwort betonte der Präsident des Europäischen Parlaments Prof. Pöttering, dass die deutsch-französische Freundschaft immer wieder belebender Impulse bedürfe. Freundschaft hieße aber weder die Ausklammerung von Konflikten, noch der Anspruch einer gemeinsamen Führungsrolle in der Europäischen Union der 27 Mitgliedstaaten. Bundesratspräsident Müller stellte die hohe Bedeutung des Spracherwerbs des jeweils anderen Landes dar. Das Projekt eines gemeinsamen Geschichtsbuches, das einzigartig in der Welt sei, zeige wie weit diese Freundschaft gediehen sei. Eine spannende Multivisionsshow zeigte den 400 Gästen die bewegte deutsch-französische Geschichte, die von Krieg und Zerstörung geprägt war, dann aber durch die beiden besonnenen Staatsmänner in eine Zeit des lang anhaltenden Friedens und Freundschaft münden sollte.
Die Ausführungen der beiden Zeitzeugen, Dr. Anneliese Poppinga, ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin von Adenauer, sowie dessen ehemaliger Chef-Dolmetscher Kusterer, präzisierten das Bild der Menschen Adenauer und De Gaulle auf anschauliche Weise. Es folgte eine Gesprächsrunde zwischen dem Deutschlandkenner Prof. Henri Ménudier, dem EU-Parlamentspräsidenten und dem ZDF-Zeithistoriker Prof. Guido Knopp. Die Runde kam zu dem Schluss, dass es sich bei Deutschland und Frankreich um ein altes Ehepaar handele, gut eingespielt, aber doch ohne echte Leidenschaft. Diese Leidenschaft, so der Tenor der Gesprächsrunde, gelte es wieder wachzurufen. Lieder von Edith Piaf, gesungen von Madeleine Lienhard, gaben dem Festakt, der mit einem Diner im historischen Saal des Kurhauses schloss, neben manchen neuen Erkenntnissen eine fröhliche, beschwingte Grundstimmung.
Die Früchte des Bad Kreuznacher Treffens 1958 konnten dann am 24.1.1963 geerntet werden. So wurde an diesem historischen Tag der Elysee-Vertrag unterzeichnet. An ihn wird das Bildungswerk der Konrad-Adenauer-Stiftung durch eine Gesprächsrunde mit Bundestagspräsident Lammert und anderen Referenten am 24. Januar 2009 gedenken.
Die für den Festakt von dem Historiker Espenschied entworfene Multivisionsshow wird in den kommenden Monaten in vielen Schulen zu sehen sein. Diese Show wird in Verbindung mit simultaner Erläuterung durch den Historiker Espenschied sicherlich eine methodisch-didaktische Bereicherung für den Geschichts- bzw. Politikunterricht sein.
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