Rendezvénybeszámolók
Es wird oft beklagt, dass amerikanische Medien wenig von Europa berichten. Was aber erfahren wir von Afrika? Die Medien werden meist erst dann wach, wenn es um Bürgerkrieg, Zerstörung, Kindersoldaten und Hungersnöte geht. Darin mag ein Grund liegen, dass das neue, postkoloniale Kenia so lange im Schlagschatten der westlichen Betrachtung gelegen hat. Es „passierte“ einfach zu wenig. Das hat sich mit den bürgerkriegsähnlichen Zuständen im Gefolge der Präsidentenwahlen 2007 schlagartig geändert.
Mit den verstörenden Bildern dieser Wochen begann Dr. Karsten Dümmel, Leiter des KAS-Auslandsbüros in Nairobi, seinen Vortrag über „Kenias heißen März. Kenia nach den Wahlen“ im Bonner Universitätsforum. Wie auch in anderen afrikanischen Staaten, die als „friedlich“ und „stabil“ galten, genügte auch hier damals ein eigenartiges Zusammentreffen von Wahlmanipulation, Fehlinformationen und brutalem Eingreifen der Staatsgewalt, um unter der Oberfläche sich stauende ethnisch-politische Konflikte in jähe Gewalt ausbrechen zu lassen. Über 1000 Menschen kamen in den folgenden blutigen Wochen ums Leben.
Im Zentrum von Dümmels eindringlich bebilderten Vortrag stand die Schilderung der Ereignisse um die diesjährigen Wahlen am 4. März, die auch in Deutschland mit Sorge betrachtet wurden. Er führte den Zuschauer plastisch in die langen Warteschlangen der unverdrossenen Wähler, in die brodelnde Gerüchteküche dieser Tage, in die ethnisch separierten Reaktionen auf erste Ergebnisse und in die Unsicherheiten der langen, zum Schluss sogar wiederholten Auszählung. Über allem schwebt die Ankündigung, dass der nun gewählte Präsident Uhuru Kenyatta ab Sommer sich einem Prozess vor dem Internationalen Strafgerichtshof wegen Anstiftung zum Mord, Vertreibung und Raub während der Wahlen 2007 verantworten muss. Dass die Wahlen „friedlich“ verliefen, ist angesichts der über 300 Toten, die es zu beklage gibt, zu relativieren.
Dank des fachkundigen Publikums und seiner weiterführenden Fragen konnte es ein intensiver Abend werden, der ein weiteres Mal vor Augen führte, wie wichtig die internationale Expertise unserer Leute im Ausland ist, um dem heimischen Publikum zu verdeutlichen, dass da draußen noch eine andere Welt ist, die mit unserer zunehmend mehr zu tun hat.
Témák
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