„Leben in Demokratie und Sicherheit ist keine Selbstverständlichkeit!“
Mit diesen Worten leitete die Landesbeauftragte und Leiterin des Politischen Bildungsforums NRW, Dr. Ulrike Hospes das erste Aachener Zukunftsforum für ein wehrhaftes Europa ein. In Ihrer Ansprache lud sie die Gäste dazu ein, sich aktiv an den Debatten zu beteiligen und gemeinsam mit den Vortragenden und Moderator Dr. Justus Bobke über die wichtigsten Fragen der Sicherheit zu diskutieren.
Zeitenwende - Wendezeiten
Nach einer Videobotschaft vom Vorsitzenden der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Prof. Dr. Norbert Lammert und einem Grußwort von Dr. Jürgen Linden (Vorsitzender des Karlspreisdirektoriums) startete das Zukunftsforum mit einem ersten Impulsvortrag von Prof. Dr. Kristina Spohr zu Europas Sicherheit im 21. Jahrhundert. Kurz und prägnant veranschaulichte sie, warum die europäische und transatlantische Gesellschaft ihre eigenen Visionen definieren muss.
Politik, Klima und Sicherheit muss vernetzt gedacht und behandelt werden
Eine Schalte zur Klimakonferenz in Ägypten leitete das erste Panel des Tages ein. Referentin Anja Berretta berichtete live über die Entwicklungen und Problematiken auf der COP27. Gemeinsam diskutierten die Vortragenden über eine klimafreundliche und krisensichere Energieversorgung, nachhaltige Landwirtschaft und resiliente Nahrungsmittelversorgung. Parul Kumar stellte im Zuge der Diskussion um Klimasicherheit ein erstes Konzept für einen potenziellen Klimaclub mit sektoralem Fokus und flexiblem, plurilateralem Ansatz vor. Die Bundestagsabgeordnete Catarina dos Santos betonte in einem abschließenden Statement: „Sicherheit in Energie-, Klima- und Ernährungsfragen sind keine losen, auseinander hängenden Themenkomplexe, sondern gehören in der Betrachtung und in der Bewältigung zusammen.“
Europa neu denken
Wie soll die Wirtschaft mit Autokratien umgehen? Wie kann die EU den Freihandel mit anderen Demokratien stärken? Die Themen Globalisierung und Multilateralismus standen im Fokus des zweiten Podiumsgespräches. Der aus Berlin zugeschaltete Botschafter a.D. John Kornblum eröffnete den Austausch und hob in seinem Statement die Sicherheit Europas sowie die bedeutende Rolle einer engen Transatlantischen Zusammenarbeit hervor. Unternehmerin Eva-Maria Blank betonte die Wichtigkeit eines starken Europas: „Wenn wir unsere Freiheit und unseren Wohlstand behalten wollen, brauchen wir ein starkes Europa ohne Protektionismus mit Freihandelsabkommen zu liberalen Staaten.“ Zu den strategischen Hauptfehlern der Vergangenheit zählte Dr. Cedric Bierganns das Outsourcing unserer Sicherheit an die USA, die Abhängigkeit unserer Energieversorgung von Russland und die Ausrichtung unserer Industrie- und Handelsbeziehungen auf China. Zukünftig gelte es, in der Allianz Vertrauen in die Verlässlichkeit Deutschlands als größter europäischer Verbündeter wieder herzustellen und die Handlungsfähigkeit der NATO insgesamt zu stärken.
Die Rückkehr der militärischen Abschreckung
Einen weiteren Blick auf das Thema Sicherheit lieferte der Historiker Prof. Dr. Ulrich Schlie, der sich schwerpunktmäßig mit den Themen internationale Sicherheit sowie deutsche Außen- und Sicherheitspolitik auseinandersetzt. Gemeinsam mit Dr. Tatjana Timofeeva und Brigadegeneral a.D. Rainer Meyer zum Felde diskutierte er im letzten Panel des Tages über die Signifikanz der NATO für die militärische Abschreckung gegenüber autoritären Staaten. Hierbei wurde auch die Rolle Europas sowie die Positionierung Deutschlands innerhalb des Verteidigungsbündnisses erörtert.
Optimismus – Die Kraft ist da!
In einer Abschlussrunde stellten die Vortragenden gemeinsam mit Teilnehmenden aus dem Publikum ihre Ergebnisse und Erkenntnisse aus den einzelnen Podiumsgesprächen vor. Während des ganzen Tages übersetzten die beiden Zeichnerinnen Birgit Jansen und Kirsten Reinhold die vorgetragenen Ergebnisse in Bilder und Symbole. Das fertige, illustrierte Protokoll konnte am Ende der Veranstaltung von allen bestaunt werden.
Veteran, Soldat, Mensch: Unserer Sicherheit ein Gesicht geben
Neben der Möglichkeit bei den einzelnen Panels mitzudiskutieren, hatten die Teilnehmenden durchgehend die Gelegenheit, sich die Fotoausstellung „Gesichter des Lebens“ von Daniela Skrzypczak anzuschauen und mit der Fotografin in den direkten Austausch zu gehen.
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