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Hauptredner des Abends war Prof. Dr. Gunter A. Pilz, "Fan-Forscher" an der Leibniz Universität, der zu Beginn der Veranstaltung in das Thema einführte, indem er die Unterschiede zwischen „Hooligans“ und „Ultras“ verdeutlichte. Demnach seien Hooligans nicht in erster Linie Fußballfans, sondern nutzen lediglich dessen Rahmen, um gewalttätig zu werden. Ultras hingegen seien Fans „durch und durch“. Sie fieberten bei jedem Spiel mit und legten Wert auf die Traditionen der Vereine, reagierten aber bei Konflikten häufig sehr „emotional“ bis hin zu gewalttätigen Handlungen. Diesem müsse entgegen gewirkt werden. Denn die sogenannte „dritte Halbzeit“ werde zunehmend problematisch. Es entwickle sich eine „Parallelliga“ abseits des Platzes, die auch völlig unabhängig von Fußballspielen zu kriminellen Ausschreitungen beitrage. Insofern sehe er eine Verschärfung der Stadienverbote für ausschreitende Fans sehr kritisch, da diese häufig für Vergehen verhängt würden, die gar nicht in Stadien stattfanden. Ein besserer Lösungsansatz sei das sogenannte „Holländische Modell“. Bei diesem würden alle Fans der gegnerischen Mannschaft mit Extra-Bussen direkt zum Stadion gefahren und danach auch direkt wieder abgeholt werden. „Jedoch wird in den Medien auch sehr viel übertrieben“, beschwichtigte Prof. Pilz. „Die Wahrscheinlichkeit beim Besuch eines Fußballspiels verletzt zu werden liegt bei 0,000061%. Im Vergleich dazu ist Fahrradfahren eine Extremsportart.“
Michael Richter, Leiter der Kicker-Regionalredaktion Nord, moderierte die nach nachfolgende Diskussion. Seiner Meinung nach seien deutsche Fußballstadien „sehr sichere Orte“. „Eine gesunde Rivalität geht durch jedes Viertel und alle gesellschaftlichen Klassen, sie darf aber keine falschen Züge annehmen.“ Dem konnte auch die innenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Angelika Jahns MdL, zustimmen. Die gebürtige Wolfsburgerin lobte die gute Zusammenarbeit des Fußballligisten ihres Wahlkreises mit der Polizei.
Jedoch sei das Ausschreitungspotential in der Region seit dem Aufstieg Eintracht Braunschweigs und den damit verbundenen Lokalderbys enorm gestiegen. Hassparolen wie „wir wollen sie töten“, seien keine Seltenheit, gab Hubertus Gleitze, Szenekundiger Beamter Fußball aus Hannover, zu Bedenken. „Aber Ultras sind – und das wird häufig vergessen – nicht die einzigen im Stadion“, warf Prof. Pilz ein. Man müsse mit den Fans reden. Der Weg zu vollkommen gewaltfreien Fußballspielen sei ein langer, dornenreicher Prozess, doch durch Gespräche auf Augenhöhe mit Fanvertretern könne er am Ende Früchte tragen. Gleitze berichtete aber auch von Ultras, die sich Gesprächen mit der Polizei oder Vereinsvertretern konsequent widersetzten.
„Doch genau da liegt das Problem!“, kritisierte Nils Burgdorf, Fanbeauftragter von Eintracht Braunschweig, entschieden. „Das Beispiel der Fan-Busse für das Braunschweig-Hannover-Spiel zeigt doch, dass wir Fans schlichtweg nicht gefragt werden.“ Ein Punkt, der auch den restlichen Fanvertretern von Hannover und Braunschweig sehr auf der Zunge brannte. „Fans kann man nur ins Boot nehmen, wenn man sie auch abholt.“ Eine Lösung stellten demokratische Fanvertretungen in den Vereinen da, schlug Karsten König, Fanprojektleiter Braunschweig, vor. So könne man den Dialog zwischen Fans, Vereinen und Verbänden verbessern. „Doch dafür brauchen wir Zeit. Die Basis einer Beziehung kann man nicht im Fanshop kaufen“, brachte er die Fanposition auf den Punkt.
Zudem würden Ausschreitungen häufig erst durch die Polizei ausgelöst, so König. Diesem stimmte Prof. Pilz nicht zu, betonte aber doch, dass wir nicht mehr Gesetze bräuchten, sondern eine konsequentere Praxis. Auch die Mannschaft müsse symbolische Zeichen setzen und das Fehlverhalten der Zuschauer nach dem Spiel nicht noch bejubeln, unterstrich Richter. „Wir brauchen eine ‚Null-Toleranz-Schwelle‘ bei Straftätern.“ „Das stimmt“, entgegnete August-Wilhelm Winsmann, Vize-Präsident des Norddeutschen Fußballverbandes „doch keine andere Sportart verbindet so viele Menschen wie der Fußball, er ist ein Ausschnitt aus der Gesellschaft. Deswegen werden wir bestimmte Erscheinungen nie ganz verbannen können.“ Doch müsse es weiterhin Spaß machen, ins Stadion zu gehen. Man dürfe sich die Fußballkultur nicht durch Chaoten verderben lassen, so Landtagsabgeordnete Jahns. Insgesamt waren sich die Beteiligten einig, dass Vereinsvertreter und Sicherheitsbehörden, aber auch die Fans miteinander im Gespräch bleiben müssten, gegenseitiger Respekt auf Augenhöhe sei von allen Seiten erforderlich.
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