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Wie meistert Sachsen-Anhalt die Herausforderungen des demografischen Wandels? Diese Frage war Kern eines Gesprächsforums der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Dessau-Roßlau. Die Veranstaltung fand in der Jugend-, Kultur und Seniorenfreizeitstätte „Villa Krötenhof“ statt. Wolfgang Brenneis_ (freier Dozent) moderierte die Diskussion.Anne-Marie Keding, Ministerin für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt, betonte die Entwicklungsnotwendigkeit bei der Infrastruktur, um auf den Bevölkerungsrückgang zu reagieren – allein in Sachsen-Anhalt ist die Bevölkerungszahl in den letzten 25 Jahren um 645.000 gesunken. Alle Strukturen seien an die neuen Gegebenheiten anzupassen; dies gelte auch für den Arbeitsmarkt. Nur so sei die Attraktivität der Regionen zu steigern, zudem ergibt sich so die Chance, junge Familien in die Regionen zu gewinnen. Von besonderer Bedeutung sei dabei die Nähe von Kindertagesstätten und Schulen zum Arbeitsplatz, damit verbunden der öffentliche Verkehr bzw. das Straßennetz. Zudem gelte es, jungen Leuten alternative Berufsfelder zu vermitteln, nicht nur die „klassischen“ Berufe. Mit Blick auf Abwanderungen zeigte die Ministerin auf, dass nicht alle Orte gleichermaßen betroffen sind. Hier sei es von Bedeutung, dass sich die jeweiligen Orte genau überlegen, an wen sich ihre Angebote richten, bspw. an junge Erwachsene, an Familien oder an Senioren. Prof. Dr. Klaus Friedrichvon der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg verwies darauf, dass die demografischen Entwicklungen wie Bevölkerungsrückgang bei Alterung der Gesellschaft im Osten Deutschlands schneller auftreten auf als in anderen Regionen. Die Wissenschaft unterscheidet drei Phasen der demografischen Entwicklung, zunächst die Transformation (ab 1989/90): Alterung/Anstieg der Lebenserwartung, Rückgang der Geburtenrate, massive Abwanderung (vor allem von Frauen), Wohnungsleerstände bis zum Verfall und Abriss, Probleme bei der Daseinsvorsorge. Als zweite Phase sei die Suburbanisierung zu nennen: Viele Bürger zogen aus den Städten in die Umlandkreise, wo sich isolierte Wohngebiete am Rand von Kleinstädten bildeten – allerdings ohne Versorgungszentren/Einkaufsmöglichkeiten. Heute sei freilich eine dritte Phase zu beobachten – die Reurbanisierung: Viele Menschen ziehen zurück in Städte, wo vor allem Gründerzeitviertel oder Innenstadtkerne Aufwertung erfahren. Für Sachsen-Anhalt hob Prof. Friedrich das enge Netzwerk an Einrichtungen hervor, die sich mit dem demografischen Wandel befassen. Von großer Bedeutung sei es dabei, die Bürgergesellschaft zu aktivieren. Mit Der als freier Berater für die Konrad-Adenauer-Stiftung aktive
In der abschließenden Diskussion wurden die angesprochenen Probleme und Lösungsansätze sowohl innerhalb des Podiums als auch mit dem Publikum intensiv debattiert. Im Blickpunkt standen Fragen der Kinderbetreuung und die damit verbundenen Kosten, der Schulschließungen oder der Integration.
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