Auf Twitter konnte es nicht besser getroffen werden: „Bundeswirtschaftsminister im Ruhestand und Nachwuchshoffnung treffen sich in Cadenabbia“. Zusammenfassend: Peter Altmaier und Unternehmerin, Beraterin und Publizistin Diana Kinnert hielten, was sich die 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Freundeskreis-Seminars erhofft hatten: einen spannenden Mix von Analysen, Hintergrundinformationen und Zukunftsausblicken über die Zukunft der Volkspartei CDU, der nie langweilig war und zum Nachdenken anregte. Beide durchliefen übrigens die Begabtenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Da am Anreisetag die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen gewesen war, erläuterte Diana Kinnert, dass CDU und SPD vor allem bei jungen Wählern verloren habe, und ging auf den starken Mitgliederschwund der beiden Volksparteien ein. Sie warf die These in den Raum, dass die Zeit der Mitgliederparteien vorbei sei und diskutierte das Für und Wider einer Bürgerpartei als Alternative. Weitere Themen ihrer Vorträge waren das sinkende Vertrauen in die CDU als Beantworter der Fragen zur Zukunft, die Abstimmung der älteren Generation über die Zukunft der jungen (Zahl der Wahlberechtigten) sowie die Ergebnisse der Sinus-Studie, die zeigten, dass die Lebens- und Wertewelten in der Mitte der Bevölkerung auseinanderdriften.
Altmaier betonte, wie wichtig es für die demokratische Stabilität sei, dass Volksparteien erhalten blieben. Auf großes Interesse stieß seine Schilderung von Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), beim Biomining und beim CRISPR/CAS-System, das gezielt punktuelle Veränderungen im Genom ermöglicht. Er kritisierte, dass zwar nach wie vor viel in Deutschland geforscht werde, umgesetzt und produziert werde dann aber in anderen Ländern. Kinnert ergänzte, dass viele Startup-Unternehmer unser Land verließen, da sie ihre Ideen woanders schneller umsetzen könnten.
Kinnert und Altmaier waren sich einig, dass die Soziale Marktwirtschaft das Erfolgsmodell für Deutschland in Vergangenheit und auch Zukunft sei und es wichtig sei, sie zu erklären und zu vermitteln. Dies sei auch Aufgabe der Schulen und der Politischen Bildung.
Abgerundet wurde das Seminar mit der Besichtigung der Villa Balbianello und Bellaggios sowie mit einer Dampferfahrt nach Como am Abreisetag, durch das auch geführt wurde. Die geselligen Abende und das Boccia-Spiel taten das Übrige, die besondere Atmosphäre der Villa La Collina aufzunehmen und wie der erste Bundeskanzler nach seinen Besuchen im Urlaubsdomizil mit neuer Kraft und Energie, aber auch Ideen und Denkanstößen nach Hause zu fahren – nicht zuletzt mit dem Wissen um das Hobby unseres ehemaligen Bundeswirtschaftsministers: das Bereisen und Erkunden historisch und archäologisch interessanter Orte.
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