Erika Rosenbergs jüdische Eltern waren nach dem Erlass der Nürnberger Gesetze, wie viele andere auch, aus Deutschland ausgewandert. Da damals aber weder das unter britischer Mandatsherrschaft stehende Palästina noch die Vereinigten Staaten sie aufnehmen wollten, migrierten sie in das südamerikanische Land Paraguay. Dort hielt es sie aufgrund der fremden und ärmlichen Verhältnisse jedoch nicht lange, weshalb sie schon bald illegal nach Argentinien – die Hauptstadt Buenos Aires war deutlich wohlhabender und europäischer – einwanderten. Hier wurde Erika Rosenberg 1951 als „Kind der Illegalität“, also ohne Ausweispapiere, geboren.
Im Jahr 1990 lernte Rosenberg in Argentinien Emilie Schindler kennen und freundete sich, unwissend, wer Emilie war, mit ihr an. Im Laufe der Zeit erfuhr Sie jedoch von den Heldentaten der Schindlers und begann mit Emilie an einer Biografie zu arbeiten, um die Geschichte von der Rettung von 1200 Juden, Mut und Zivilcourage festzuhalten. Denn damals war diese kaum bekannt und Filme wie „Schindlers Liste“ gab es noch nicht.
Oskar und Emilie Schindler lernten sich kennen, als ihre Väter mit Elektromotoren handelten. Beide bauten schnell eine enge Bindung zu einander auf und heirateten schon bald darauf, zunächst gegen den Willen von Emilies Eltern. Die 300.000 tschechischen Kronen, welche sie dennoch als Mitgift von diesen erhielten waren aber schon bald für Automobile und Feiern ausgegeben. Dennoch gelang es dem sudetendeutschen Schindler, als Mitglied der Sudetendeutschen Heimat Front (SHF), viele Kontakte zu zukünftigen Größen des nationalsozialistischen Regimes zu knüpfen. Laut Rosenberg tat er dies jedoch nicht aus Opportunismus, sondern weil er sich als Patriot verstand und gegen die Unterdrückung der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei vorgehen wollte. Bei einer Reise nach Krakau lernte er eine Geheimdienstlerin kennen, deren Bekanntschaft ihn dazu verleitete, dem deutschen Geheimdienst im Bereich der Gegenspionage beizutreten. Dies verschaffte ihm neben finanziellen Mitteln auch weitere Kontakte, unter anderem zu seinem später als Verräter hingerichteten Vorgesetzten Wilhelm Canaris.
All seine Kontakte ermöglichten es Schindler, nach dem Polenfeldzug einige Fabriken in seinen Besitz zu bringen. Den polnischen und insbesondere den jüdischen (Zwangs-)Arbeitern erging es hier ursprünglich sehr schlecht. Jedoch spätestens mit dem Besuch Schindlers in einem Konzentrationslager, dessen Kommandant regelmäßig auf die Gefangenen schoss, beschloss er, möglichst vielen Menschen zu helfen. Er nutzte seine Kontakte immer wieder, um KZ-Insassen und Zwangsarbeiter vor der Ermordung zu schützen und versuchte, diese so gut wie möglich zu versorgen. Um dies zu erreichen, bestach er unter anderem Beamte, um seine Fabrik trotz immer schlechterer Kriegslage weiterhin betreiben zu dürfen. Als er 1944, mit dem vorrücken der Ostfront, eine andere Fabrik übernehmen und die jüdischen Zwangsarbeiter dabei zurücklassen sollte, entstand die unter dem Namen „Schindlers Liste“ bekannte Aufreihung von Namen, welche ihm durch die Fälschung vieler Angaben erlaubte, diese ebenfalls nach Böhmen zu verlegen und somit über 1200 Juden zu retten.
Emilie Schindler spielte bei den Taten ihres Ehemannes ebenfalls eine nicht zu übersehende Rolle. So kümmerte sie sich um die medizinische Versorgung und die Ernährung der Arbeiter, unter anderem über den Schwarzmarkt. Im Winter 1945 nahm sie eine Gruppe Juden auf, welche als Zwangsarbeiter von einer anderen Fabrik angefordert, jedoch anschließend abgelehnt wurde. Somit rettete Emilie Schindler diese vor der Erschießung.
Am Kriegsende mussten die Schindlers jedoch vor der Roten Armee und vor aufständischen Tschechen fliehen. Zwar kamen sie sicher im Zielland Argentinien an, jedoch lebten sie fortan in sehr ärmlichen Verhältnissen, da es in der Eile der Flucht kaum möglich war, etwas mitzunehmen. Zugute kam ihnen immerhin, dass eine jüdische Organisation ihnen einen Kredit zum Erwerb eines kleinen Bauernhofes gewährte. Dennoch reiste Oskar Schindler einige Jahre später in die Bundesrepublik Deutschland, um im Zuge des „Lastenaustauschs“ als Vertriebener Geld zu erhalten, verstarb aber 1974 dort, ohne das Wissen seiner Frau, welche erst einige Zeit später aus der Zeitung davon erfuhr.
Im Anschluss an ihre Berichte appellierte Rosenberg an die Schüler, dass diese als „Zukunft der Welt“ sich ein Vorbild an den Schindlers nehmen sollten, um mit Zivilcourage für eine Welt in der „Alle frei mit ihren Gedanken und Idealen leben“ können, zu streiten.
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