Während der diesjährigen Studienfahrt des PBF Sachsen der KAS wurden die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen betrachtet. Dies geschah insbesondere vor dem Hintergrund der bevorstehenden Parlamentswahlen am 15. Oktober 2023 in Polen, bei denen analysiert wurde, welche Implikationen die Ergebnisse haben könnten.
Nach der Ankunft am Mittwoch, dem 23. August führte Ronny Heine, der Leiter des PBF Sachsen, mit einer Begrüßung in das mehrtägige Seminar ein. Er begrüßte die Teilnehmenden, erklärte, warum eine Untersuchung der politischen Gegebenheiten in Polen auch für Deutschland relevant ist, und stellte den ersten Seminarleiter, Thomas Behrens, vor. Thomas Behrens ist Projektkoordinator im Auslandsbüro der KAS in Warschau und sprach in seinem Vortrag über die Grundlagen der polnischen Politik. Dabei analysierte er nicht nur die Parteienlandschaft Polens, sondern auch das Bild Deutschlands, das von der polnischen Regierungspartei PIS geprägt wird.
Am zweiten Seminartag sprach Dr. habil. Lukasz Fyderek, Senior Policy Fellow im Institute of Strategic Studies Foundation in Krakau, über Polens Sicherheitspolitik und den Krieg in der Ukraine. Die Teilnehmenden nahmen aktiv am Vortrag teil und stellten einige sicherheitspolitische Fragen. Dabei wurde unter anderem diskutiert, wie der Umgang mit ukrainischen Geflüchteten in Polen und Deutschland verglichen werden kann.
Am Freitag, den 25. August, fanden drei Vorträge statt. Zunächst sprach Rafal Bartek, der Vorstandsvorsitzende der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien, über die deutsche Minderheit in Polen. Dabei betonte er, dass die deutsche Minderheit im Bereich ihrer kulturellen Bildung im Vergleich zu anderen Minderheiten benachteiligt ist. Im zweiten Vortrag analysierte Cornelius Ochmann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, die deutsch-polnischen Beziehungen vor den Parlamentswahlen im Oktober 2023. Er machte deutlich, dass die Ergebnisse der Parlamentswahlen im Oktober 2023 die deutsch-polnischen Beziehungen beeinflussen werden. Als letzten Vortrag des Tages sprach Dr. Gerhard Gnauck, politischer Korrespondent für die F.A.Z. in Warschau, speziell über die Parlamentswahlen im Oktober 2023. Dabei ging er insbesondere auf die genauen Programme und Wahlkampfstrategien der verschiedenen Parteien ein.
Des Weiteren gab es die Möglichkeit einer Exkursion durch Krakau-Nova Huta, die als sozialistisches Vorzeigegebiet bekannt ist. Während dieser Exkursion wurde deutlich, wie die Geschichte Krakaus, insbesondere nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, vom sowjetischen Einfluss geprägt war.
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