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Der Publizist und Jurist Dr. Butz Peters bezeichnet in seinem jüngst veröffentlichen Sachbuch „1977 – RAF gegen Bundesrepublik“ das Jahr 1977 als „Schlüsseljahr“. Sehr akribisch und spannend beschreibt er nicht nur die Geschehnisse dieses Jahres, sondern dokumentiert und bewertet die Fortsetzung der RAF-Geschichte bis heute.
Zwei Jahre lang recherchierte der frühere Moderator der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ und wertete neu zugängliches Material aus. Auch Zeitzeugenberichte nahm er mit auf.
1977 sei ein Jahr gewesen, das sich in das „kollektive Gedächtnis der Deutschen“ eingebrannt habe. Es sei „vergleichbar mit den Jahren 1961 und 1989“, sagte Christian Schleicher, stellvertretender Leiter der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung zum Auftakt der Buchpremiere in der Akademie. Es sei ein Jahr, indem die RAF die Geschichte der Bundesrepublik prägte, erinnerte sich der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof, Dr. Peter Frank, der die Laudatio hielt. Das „Gefühl der Bedrohung“ sei allgegenwärtig gewesen, die Fahndungsplakate seien überall präsent gewesen.
Das Buch beginnt mit der Ermordung des Generalbundesanwalts Siegfried Buback und endet mit dem „Deutschen Herbst“. Frank bezeichnete Peters Buch als „spannend und facettenreich“ und lobte seinen „sachlich, präzisen und ideologiefreien Erzählstil“. Auch der Umstand, dass er den Tätern, Opfern, Opferfamilien und der Polizei „ein Gesicht gibt“, sei bemerkenswert. Es sei ein „äußerst lesenswertes Buch“ und „nicht nur für Zeitzeugen“ interessant.
Seinen Vortrag untermalte Dr. Butz Peters mit eindrücklichem und detailliertem Bildmaterial. Er schilderte die Umstände und Gründe, die die RAF-Mitglieder zu ihren Taten trieben, wie und warum sie diese planten. Die RAF wollte der Bundesrepublik die „Machtfrage stellen“ und mittels mehrerer Aktionen diese „weichklopfen“ um verhaftete RAF-Mitglieder, wie Andreas Baader frei zu bekommen. Dies scheiterte im sogenannten „Deutschen Herbst“ nach der missglückten Entführung des „Landshut“-Flugzeuges. Der entführte Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer wurde ermordet und führende RAF-Mitglieder begangen in Haft Selbstmord.
In dieser Krisenzeit der Bundesrepublik arbeitete die Regierung sehr eng mit der Opposition zusammen. Das „gemeinsame Zusammenstehen“ und die „Einheit der Demokraten“ wertete der Buchautor als ein wichtiges, positives Instrument gegen den Terror der RAF.
Eine Vielzahl der RAF-Akteure des Jahres 1977 wurden gefasst. Dennoch bestehen noch offene Fragen, da bis heute nicht feststünde, wer Schleyer erschoss und wer die tödlichen Schüsse auf Buback abgab, so der Autor. „Der Mordfall Buback beschäftigte die Justiz mindestens bis zum Jahre 2016. Ein einmaliger Vorgang in der deutschen Justizgeschichte. Dies mag unterstreichen, dass die Geschichte der RAF alles andere als ein abgeschlossenes Kapitel ist.“
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Disediakan oleh
Politisches Bildungsforum Berlin
Tentang seri ini
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