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Mehr Engagement für besseren Wohnraum

dari Johanna Frank

Bauen und Wohnen

In Berlin herrscht seit Jahren ein großer Mangel an Wohnraum. Die Bevölkerung wächst schneller als notwendige Wohnungen gebaut werden können. Mittlerweile werden in Berlin laut einer Studie des Immobilienportals „immowelt“ durchschnittlich 24 Prozent des Brutto-Einkommens für Mietkosten ausgegeben.

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Stefan Richter, Geschäftsführender Vorstand Stiftung Zukunft Berlin KAS / Johanna Frank
Stefan Richter, Geschäftsführender Vorstand Stiftung Zukunft Berlin

Die diesjährigen Stadtteilgespräche des Bildungsforums Berlin drehen sich um das Thema „Bauen und Wohnen“. Im Tierpark-Hotel Lichtenberg wurde insbesondere über die aktuellen Probleme des Berliner Wohnungsmarktes mit Vertretern aus Politik und Gesellschaft diskutiert.

„An vielen Stellen fehlt es“

Viele Wohnräume in Berlin sind sanierungsbedürftig. Jedoch gehen mit Sanierungen auch steigende Mietkosten einher, stellte Stefan Richter, der geschäftsführende Vorstand der Stiftung Zukunft Berlin, fest. Denn nur „das Unfertige ist das Erschwingliche“ meinte Danny Freymark, Mitglied des Abgeordnetenhauses, deshalb würden Sanierungen von Wohnhäusern oft ausbleiben. Die Erstellung und Durchführung der Bebauungspläne für verfügbare Flächen durch die Bezirke würde sehr lange dauern, an vielen Stellen gebe es nicht einmal genügend Parkplätze und Schulen. „Es ist eine Demokratie, die es einem nicht immer leicht macht, Lösungen zu finden“, kritisierte der ehemalige Landesvorsitzende der Jungen Schülerunion. Die „öffentlichen Räume müssen mitgedacht werden“ forderte Richter, dessen Stiftung sich für Bürgerbeteiligung am politischen Entscheidungsprozess einsetzt.
 

Danny Freymark, MdA KAS / Johanna Frank
Danny Freymark, MdA

Was hat Priorität beim Wohnen?

Nicht nur die öffentlichen Räume stellen ein Problem dar, auch der Bedarf an mehr Lebensraum nimmt stetig zu. „Der Wohnflächenkonsum hat enorm angezogen“ stellte Richter fest. Zudem gebe es zu wenig Möglichkeiten für alters- und behindertengerechtes Wohnen, wie aus dem Publikum angemerkt wurde. Zwar würden viele Alleinstehende und Ältere in eine kleinere Wohnung ziehen wollen, jedoch seien diese meistens genauso teuer wie die größeren. „Attraktivität ist das Entscheidende“, wenn es um Wohnungen gehe, meinte das Stiftungsmitglied. Es müssten faire Preise geschaffen und das vielfältige Leben in Berlin möglich gemacht werden.

Berlin und Brandenburg zusammen denken

Attraktivität könne zum Beispiel durch eine Zusammenarbeit der Länder Berlin und Brandenburg erlangt werden. Die Wohngebiete enden häufig an den Grenzen zu Brandenburg. Auch die Anbindungen in das Nachbarbundesland seien schlecht ausgebaut, bemängelten die Podiumsteilnehmer. Dies erschwere eine effektive Nutzung des Berliner Umlandes. Auch wenn die Politik über Bebauungspläne und deren Änderungen entscheidet, wie Richter anmerkte, fordern die Experten mehr bürgerliches Engagement. So soll gemeinschaftlich ein attraktiver und qualitativ hochwertiger Lebensraum geschaffen werden.

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