Auf einer Veranstaltung der Stiftung 20. Juli 1944 und der Konrad-Adenauer-Stiftung, dessen stellvertretender Vorsitzender Lammert ist, kritisierte er den oftmals mühsamen und zögernden Umgang mit diesem Thema. Es könne keine Rede davon sein, dass „die Widerstandskämpfer von damals seit Gründung der Republik als die geistigen Schutzpatrone eines wiederhergestellten demokratischen Rechtsstaats wahrgenommen werden“, so Lammert. Dabei würde ohne den 20. Juli, „dieses Land anders aussehen als es heute aussieht. Sowohl im Selbstverständnis wie auch in der Wahrnehmung durch unsere Nachbarn.“ Nach wie vor gebe es aber eine selektive Wahrnehmung nicht nur aber insbesondere der jüngeren Geschichte, die durch das Bedürfnis nach Distanz zu eben dieser Geschichte geprägt sei.
Um dies zu ändern, seien Staat und Öffentlichkeit gleichermaßen gefordert. Der Staat müsse bei der Erinnerungskultur mitwirken, schon weil Deutschland international vor allem aus seiner historischen Bedeutung heraus wahrgenommen werde. Allerdings lasse sich ein nationales Gedächtnis nicht „amtlich formulieren oder durch eine Behörde regeln“, so Lammert. Der Staat dürfe weder ein Informationsmonopol noch eine Deutungshoheit für sich beanspruchen und schon gar nicht das Erinnern funktionalisieren.
Aufgabe des Staates sei, darauf zu achten, dass ein nationales Gedächtnis auf historischen Fakten beruhe, Legendenbildungen, unzulässige Verkürzungen und Vereinfachungen aber verhindert würden. Mögliche unterschiedliche Wahrnehmungen gleicher Ereignisse müssten genauso ertragen werden wie Facetten und Widersprüche. „Diese Differenzierungen müssen unangefochtener Bestandteil nationaler Erinnerungskultur sein. Sie dürfen nicht durch den Ehrgeiz glattgebügelt werden, einen staatlich attestierten Stand nationaler Erinnerung vorweisen zu können“, sagte Lammert.
Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Dr. Hans-Gert Pöttering, hatte zur Eröffnung an den vom 20. Juli ausgehenden Auftrag erinnert. Das Vermächtnis der Männer und Frauen des Widerstandes gegen die nationalsozialistische Diktatur müsse bewahrt und Lehren gezogen werden. Dazu zähle auch, dass die Widerstandskämpfer nicht nur das Regime überwinden wollten, sondern eine andere Formation der europäischen Staaten forderten, um das friedliche Zusammenleben auf dem Kontinent sicherzustellen. Dies werde zu häufig vergessen, sei anlässlich der aktuellen Situation in der Ukraine aber aktueller den je.
Professor Robert von Steinau-Steinrück, Vorsitzender der Stiftung 20. Juli, sprach von einer Zukunftsverantwortung, der man gerecht werden müsse, nun, da weitgehend die letzten Zeitzeugen des 20. Julis verstorben seien. Große Bedeutung bekämen daher Initiativen und Projekte wie die Ausstellung „Was konnten sie tun“ oder die geplante Stadtrallye. Egal, was man auch mache, wichtig sei die Zukunftsgewandtheit. Die Widerstandskämpfer müssten vom Heldensockel näher heran an das Leben der jungen Generation geführt werden, so von Steinau-Steinrück.
Die Veranstaltung war Teil der Reihe „Forum 20. Juli 1944“, die die Konrad-Adenauer-Stiftung zusammen mit der Stiftung 20. Juli 1944 ins Leben gerufen hat.
benang
Tentang seri ini
Konrad-Adenauer-Stiftung dengan karya-karya dan pusat-pusat pendidikannya serta kantor-kantornya di luar negeri menyelenggarakan setiap tahun beribu-ribu buah acara tentang topik yang beraneka-ragam. Di dalam situs www.kas.de, kami memberitakan secara aktuil dan eksklusif bagi Anda tentang kongres, peristiwa, dan simposium dll. yang terpilih. Di samping ringkasan isi, Anda di situ memperoleh juga bahan tambahan seperti gambar, naskah ceramah, serta rekaman video dan audio.