Simposio
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Schon seit geraumer Zeit wirft das Jubiläum seine Schatten voraus: In den vergangenen Monaten wurde bereits eine Vielzahl an Publikationen veröffentlicht, die sich mit unterschiedlichen Ansätzen dem Jahr 1923 annähern. Die Krisen der Gegenwart mögen ein Grund dafür sein, dass sich die Geschichtswissenschaft in dieser Intensität mit den Herausforderungen befasst, die die Weimarer Republik zu jener Zeit zu bewältigen hatte. Dass Bonn resp. Berlin nicht Weimar ist, gilt zwar nach wie vor, und doch wird in jüngster Zeit wieder häufiger an „Weimarer Verhältnisse“ erinnert.
Dabei markierten die Besetzung des Ruhrgebiets, die Hyperinflation, die separatistischen Bestrebungen sowie die links- und rechtsextremistischen Angriffe auf die Republik gerade nicht das Ende der ersten deutschen parlamentarischen Demokratie. Vielmehr bewältigten die zentralen politischen Akteure die existentiellen Herausforderungen des Krisenjahres 1923 und leiteten damit eine Phase relativer politischer und wirtschaftlicher Stabilität der Republik ein.
Im Rahmen der Tagung werden zum einen die außen-, innen- und wirtschaftspolitischen Aspekte des Krisenjahres 1923 beleuchtet. Im Rahmen der Abendveranstaltung mit Udo Di Fabio, Richter am Bundesverfassungsgericht a.D., werden zum anderen äußere und innere Bedrohungen der liberalen Demokratie im 21. Jahrhundert diskutiert und aktuelle Bezüge sowie langfristige Folgen in den Blick genommen.
Eine Teilnahme an der Konferenz ist nach vorheriger Anmeldung möglich.
Hinweis: Die Veranstaltung wird fotografisch begleitet. Die Teilnehmenden erklären mit der Anmeldung ihr Einverständnis, dass die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. das vor, während oder nach der Veranstaltung entstandene Fotomaterial für Zwecke der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nutzt.
programma
28. März 2023 | Teil 1: Wissenschaftliche Tagung
14.00 Uhr | Begrüßung
Dr. Michael Borchard, Leiter Wissenschaftliche Dienste/ Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung
Prof. Dr. Ewald Grothe, Leiter des Archivs des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
14.15 Uhr | Panel 1: Die Ausgangslage am Ende des Ersten Weltkriegs
Bürden für die Republik: Revolution 1918/19 und Dolchstoßlegende
Prof. Dr. Gerd Krumeich, Düsseldorf
Verfassung und Verfassungswirklichkeit
Prof. Dr. Michael Dreyer, Universität Jena
Außenpolitik, Versailler Vertrag und die internationalen Beziehungen
Prof. Dr. Dr. h.c. Horst Möller, Institut für Zeitgeschichte
Moderation: Prof. Dr. Hans Walter Hütter, Stiftung Haus der Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen/Vorstand der Konrad-Adenauer-Stiftung
16.15 Uhr | Panel 2: Die Ruhrkrise und ihre innenpolitischen Folgen
Ruhrbesetzung: Motive – Ziele - Reaktionen
Dr. Karl-Peter Ellerbrock, Westfälisches Wirtschaftsarchiv Dortmund
„Los von Berlin“: Separatistische Bestrebungen im Rheinland und in der Pfalz
Dr. Holger Löttel, Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus
Regierungsbildung und Parteiensystem. Aspekte der Stabilisierung und Destabilisierung unter den Kabinetten Cuno und Stresemann
Prof. Dr. Walter Mühlhausen, Technische Universität Darmstadt
Moderation: Dr. Christin Pschichholz, Universität Potsdam
28. März 2023 | Teil 2: Abendveranstaltung
18.30 Uhr | Einführung
18:40 Uhr | Keynote: Äußere und innere Bedrohungen der liberalen Demokratie im 21. Jahrhundert
19:15 Uhr | Diskussionsrunde
Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio
Prof. Dr. Dominik Geppert, Universität Potsdam
Dr. Katja Leikert MdB
Linda Teuteberg MdB, Mitglied im Bundesvorstand der FDP
Prof. Dr. Karen Horn, Universität Erfurt
Moderation: Sven Felix Kellerhoff, DIE WELT
20:00 Uhr | Schlusswort
29. März 2023 | Teil 3: Wissenschaftliche Tagung
9.00 Uhr | Panel 3: Politische Kultur – Republikanismus und Antirepublikanismus
Gefahren von links
Prof. Dr. Eckhard Jesse, Technische Universität Chemnitz
Gefahren von rechts
Dr. Volker Stalmann, Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien
Liberale Konzeptionen demokratischer Ordnung
Dr. Desiderius Meier, Universität Passau
Moderation: Dr. Christiane Scheidemann, Berlin
11.00 Uhr | Panel 4: Transformationsprobleme der Wirtschaft
Finanzkrise und Inflation
Prof. Dr. Johannes Bähr, Universität Frankfurt am Main
Ordnungsvorstellungen der Wirtschaft
Prof. Dr. Heike Knortz, Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Wirtschafts- und Finanzkrisen in globaler Perspektive
Prof. Dr. Werner Plumpe, Universität Frankfurt am Main
Moderation: Prof. Dr. Anne Chr. Nagel, Universität Gießen