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Im Angesicht des Krieges, der Zerstörung und des Leides suche der Mensch immer nach Zerstreuung, erklärte Schriftsteller Norbert Scheuer. Er bezieht sich auf den Protagonisten seines aktuellen Romans „Die Sprache der Vögel“, der sich einfach hat treiben lassen - heraus aus seinem Alltag, durch die Wehrpflicht in den Krieg nach Afghanistan.
Die Vogelwelt habe er dabei für sich entdeckt, so wie andere Kameraden vielleicht Sport machten, Schach spielten oder kickerten, um ihre innere Ruhe zu finden und mit dem Druck fertig zu werden. Die Beobachtung der Vögel sei also entscheidend, in etwas versunken zu sein und die eigene Wirklichkeit vergessen zu können, so Scheuer. Denn, „die Sprache der Vögel ist Sprache, nicht nur Gesang“.
Für Scheuer besteht die Aufgabe eines Schriftstellers darin, während des Schreibens eine Identität von sich selbst abzubilden. Diese wiederum, sei eine dauernde Selbstspiegelung. Der Mensch bringe so Erfahrungen und Gelerntes miteinander in Verbindung. Die Identitätsfindung des Autors finde also durch das Schreiben statt. „Wir funktionieren so, dass wir unser Wissen auf dem abbilden, was wir wahrnehmen.“
Der mehrfach ausgezeichnete Autor betonte, dass er seine Protagonisten beobachte, sie aber weder bewerte noch beurteile. „Ich will nicht schreiben, was ich empfinde, sondern durch die Art des Schreibens, klar machen, was ich fühle."
fornito da
Politisches Bildungsforum Berlin
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