Dieser leitete in die Veranstaltung ein und stellte Dr. Roose sowie das Format „KAS Kompakt“ vor.
Hieran schloss Roose an und betonte, dass es in Deutschland aufgrund der Arbeitskultur besonders schwierig sei, ein Format wie dieses einzuführen. Aber nicht nur diese Art der Neuerung habe es schwer. Auch andere Innovationen, unter anderem im digitalen Bereich, würden von der vorherrschenden Kultur beeinflusst. Dies sei der Grund, weshalb er die Studie zur deutschen Innovationskultur erstellt habe. Somit habe er herausfinden wollen, wie „Entscheidungen vor dem Hintergrund von Werten“ getroffen werden.
Roose erklärte zunächst die Haupterkenntnisse der Studie. Unter anderem habe diese ergeben, dass neue technische Entwicklungen, unabhängig von der politischen Ausrichtung der Befragten, mehrheitlich als positiv gesehen würden und der Anteil an Nutzern digitaler Angebote besonders durch die Coronapandemie stark gestiegen sei.
Des Weiteren ließe sich die Bevölkerung in zwei extreme und mehrere zentrale Gruppen einteilen. Eine etwas jüngere „männlichere“, welche sowohl technischen Neuerungen als auch generellen Innovationen gegenüber offen sei und eine etwas ältere „weiblichere“, welche sich in beiden Kategorien als etwas weniger offen herausgestellt haben soll. Groß seien die Unterschiede zwischen den Geschlechtern jedoch nicht. Somit bestünde die Gesellschaft einerseits aus Innovationsfreudigen, Neugierigen und Technikinteressierten und andererseits aus Innovationsängstlichen bzw. Innovationsvermeidenden.
Die Studie habe gezeigt, dass die Bevölkerung eine sehr geringe Bereitschaft vorweise, (sensible) Daten herauszugeben. Hierbei seien die Innovationsfreudigen besonders sensibel. Zwar gäbe es beim Umgang mit Daten ein größeres Vertrauen in den Staat als in Unternehmen, dennoch bestehe in beiden Fällen eine große Besorgnis darum, wie mit persönlichen Daten umgegangen wird. Die „Menschen fühlen sich ausgeliefert“, so Roose. Dass die Menschen dennoch regelmäßig ihre Daten herausgeben, ist laut Roose ein wohlbekanntes Paradoxon.
88% der Befragten möchten, dass sämtliche Gefahren neuer Technik bereits vor der Einführung ausgeschlossen sein müssen. Während nur drei Prozent diese Aussage gänzlich ablehnen. Das wirkt angesichts der Unmöglichkeit, alle Gefahren vorherzusagen, etwas Realitätsfern.
Die Menschen in Deutschland sind laut der Studie also sowohl offen als auch kritisch gegenüber Neuerungen und Innovationen eingestellt.
Anschließend erhielten die Zuschauer die Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen. Und nach einer Stunde beendete Ralf Altenhof die Veranstaltung mit einer Zusammenfassung und verwies auf die Online-Verfügbarkeit der Studie sowie auf zukünftige Veranstaltungen.
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