Islamismus ist in Ostdeutschland – besonders im Vergleich zu anderer Extremismusformen – ein Phänomenbereich, der in seiner lokalen Historie relativ jung ist. Verbunden damit sind die Akteursstrukturen und die Aktivität der Szene überschaubar, wobei ein negativer Trend des letzten Jahrzehntes deutlich wird: Es gab eine deutliche Zunahme jener Charakteristiken in quantitativer und qualitativer Natur.
Dieses Wachstum lässt sich nicht zuletzt durch gezielte Aktivitäten in der digitalen Welt begründen. Informationen über das tagespolitische Geschehen, allgemeine Kampagnen oder anderweite Angebote auf den sozialen Medien sind gängige Taktiken zur Mitgliedergewinnung. Aber auch die in Teilen vorherrschende Strukturschwäche im ostdeutschen Raum dient als Einfallstor, da es wenige Alternativen – sowohl im religiösen als auch freizeitlichen Spektrum – gibt. Vor allem jüngere Menschen sind dabei die Zielgruppe islamistischer Gruppierungen und mittels professionell zugeschnittener Online-Angebote greifen die entsprechenden Narrative sowohl im ländlichen als auch urbanen Raum.
Als weiterer zentraler Trend gilt eine Intensivierung der digitalen und analogen Aktivitäten verschiedener islamistischer Gruppierungen seit dem Terroranschlag der HAMAS auf Israel am 07. Oktober 2023. So lassen sich unterschiedliche Versuche erkennen, die starke Emotionalisierung des Nahostkonfliktes für sich zu nutzen. Damit verfolgen die entsprechenden Akteure nicht nur eine Strategie der Mitgliedergewinnung, sondern ebenso das Streuen der eigenen ideologischen Komponenten in den allgemeinen Diskurs.
Der dritte Schwerpunkt der Publikation konzentriert sich auf die „Islamistisch Nordkaukasische Szene“ (INS). Sie ist durch ein erhebliches Gewaltpotenzial gekennzeichnet, weswegen sie die Sicherheitsbehörden vor besondere Herausforderungen stellt. Neben einer allgemeinen Charakterisierung wird gleichermaßen auf aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze eingegangen.
Lesen Sie die gesamte Publikation „Islamismus in Ostdeutschland“ hier als PDF.
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