„Auch im Islam kann es Vereinbarkeit von Aufklärung und Religion geben“

Die Veranstaltung versammelte mit dem Philosophen Prof. Dr. Otfried Höffe und den Religionsexperten Prof. Dr. Gudrun Krämer (Islam), Prof. Dr. Andreas Nachama (Judentum) und Prof. Dr. Richard Schröder (Christentum) namhafte Persönlichkeiten, die der Frage nachgingen, in welchem Verhältnis gegenwärtig Religion und Aufklärung zueinander stehen und welche Beziehung sie angesichts weltweit steigender fundamentalistischer Tendenzen in Zukunft eingehen werden. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Hermann Gröhe MdB, Justitiar der CDU/CSU Bundestagsfraktion und Vorstandsmitglied der KAS.

Alle Referenten stellten deutlich heraus, dass der freiheitlich-demokratische Rechtsstaat angewiesen sei auf religiöse Glaubens- und Lebensvollzüge, die nicht im Widerspruch zu seinen im Zuge der Aufklärung gewonnenen Grundsätzen stehen. Während Vertreter des Judentums und des Christentums teilweise selbst Träger der Aufklärung waren, habe es im Islam keine Epoche gegeben, die der europäischen Epoche der Aufklärung vergleichbar sei, stellte Frau Krämer dar. Dennoch habe es immer wieder auch im Islam einzelne Persönlichkeiten und Traditionen gegeben, die der Idee der Aufklärung positiv gegenüber gestanden hätten. Auch im Islam könne es eine Vereinbarkeit von Aufklärung und Religion geben, wobei jedoch diesem auch das Recht eingeräumt werden müsse, diese Vereinbarkeit selbst aus sich heraus hervorzubringen.

Nach der lebhaften Diskussionsrunde, die von Herrn Dr. Michael Borchard, dem Leiter der Hauptabteilung Politik und Beratung, und Herrn Dr. Reinhard Hempelmann, dem Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, geleitet wurden, schloss die Veranstaltung mit einem Empfang, auf dem die vielen Gäste der Veranstaltung die auf dem Podium angesprochenen Fragen lebhaft miteinander weiterdiskutierten.