"Du darfst nicht weinen, du darfst nicht lachen, du darfst nicht sprechen. Du musst ganz still sein"

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Flucht, Vertreibung, Angst und Hunger prägten die frühe Kindheit von Aviva Goldschmnidt.

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In der Frankfurter Paulskirche erzählte sie ihre Geschichte

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und diskutierte mit den Schülerinnen und Schülern.

Ausstellung

Die Ausstellung "Jewish Chold Survivors" zeigte das Schicksal jüdischer Kinder während der Zeit des Nationalsozialismus.

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Eine Tafel der Ausstellung war Aviva Goldschmidt gewidmet, die mit ihrer Mutter versteckt, als einzige aus der Familie die Shoa überlebte.

"Sorgen Sie dafür, dass Deutschland weiterhin lebenswert bleibt. Der heute unverhohlen und schamlos geäußerte Antisemitismus beunruhigt mich." Aviva Goldschmidt, die als Kind Flucht und Vertreibung durch das nationalsozialistische Terrorregime erleiden musste, appellierte im Rahmen des DenkTages 2017 an ihre jugendlichen Zuhörer: "Ich vertraue auf Euch, dass Ihr Antisemitismus und Rassismus nicht zulassen werdet. Sie sind ein Krankheitssyndrom einer ganzen Gesellschaft".

Aviva Goldschmidt diskutierte in der Frankfurter Pauskirche mit achtzig Jugendlichen. Wie sie es empfunden habe, als einzige aus der Familie den Holocaust überlebt zu haben, wurde sie gefragt und welche Lebensweisheiten sie jungen Menschen heute vermitteln möchte. Goldschmidt ermunterte ihre Zuhörer, wachsam zu sein, sich zu interessieren und sich einzumischen. "Fragen Sie sich, wie eine Gesellschaft mit Minderheiten umgeht". Das sage viel über ihren Zustand aus. Den Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus versteht Goldschmidt als Mahnung, dass so etwas nie wieder passieren dürfe.

Im Anschluss hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, die Ausstellung „Jewish Child Survivors“ zu besuchen. Die Ausstellungstafeln in der Wandelhalle der Frankfurter Paulskirche zeigten die Biografien von Holocaust-Überlebenden aus aller Welt. Ein Teil der Ausstellung war den jüdischen Überlebenden der Shoah gewidmet, die die Verfolgung der Nazis als Kinder erleiden mussten. Zehn Tafeln beschrieben das Leid der jüdischen Kinder, die zur Vernichtung bestimmt waren, wie sie überlebt haben, aber auch die physischen und psychischen Folgen der schweren Verluste und Entbehrungen. Biografien sowie künstlerische Werke der Kinder bereicherten die historischen Fakten.

Eine Tafel zeigte die Geschichte Aviva Goldschmidts, überschrieben mit den Worten "Du darfst nicht weinen, du darfst nicht lachen, du darfst nicht sprechen. Du musst ganz still sein“. Über Jahre hinweg beschwor die Mutter mit diesen Worten die kleine Tochter. Es war notwendig, um nicht entdeckt zu werden. Aviva Goldschmidt hat als Kind den Holocaust überlebt. Lange Zeit lebte sie versteckt mit ihrer Mutter im Wald. Ihr Vater und ihre vier Geschwister wurden ermordet. Das Schicksal jüdischer Kinder, der sogenannten Child Survivors, die den Holocaust überlebten, ist ein Thema, das erst in den letzten Jahren Beachtung fand. Die von der Claims Conference Frankfurt initiierte Ausstellung widmet sich ausführlich dieser Thematik.