Frankreich hatte bereits letztes Jahr angekündigt, seinen im eigenen Land unbeliebten Barkhane-Militäreinsatz in Mali von 5000 auf 2300 Mann zu reduzieren. Nun plant es seinen vollständigen Abzug, nachdem Spannungen mit der Militärregierung in Bamako in den vergangenen Monaten eskaliert sind. Paris ist verärgert, dass Bamako die exklusive Partnerschaft mit der ehemaligen Kolonialmacht nicht fortsetzen will und sich russische Militärausbilder und Söldner der berüchtigten Wagner-Gruppe ins Land geholt hat. Zuletzt wies Mali nach scharfer Kritik des französischen Außenministers Jean-Yves Le Drian den Botschafter der Grande Nation aus.
Eine Entscheidung über einen Truppenabzug der Franzosen und des zu Barkhane gehörenden europäischen Spezialkräfteverbundes Takuba soll im Rahmen des EU-AU-Gipfels zwischen der Europäischen Union und afrikanischen Staatschefs in Brüssel am Donnerstag und Freitag fallen. Der französische Generalstab will die Takuba-Partner am Mittwoch zunächst über die Pläne Frankreichs informieren.
Mali betrachtet die Missionen Barkhane und Takuba schon länger kritisch, weil beide aus Gründen der französischen Innenpolitik auf die Bekämpfung der Dschihadisten des Islamischen Staates im Dreiländereck mit Niger und Burkina Faso fokussiert sind – ein anderer Zweig der Dschihadisten-Gruppierung in Syrien und Irak wird für Anschläge in Paris verantwortlich gemacht. Mali sieht seinen Hauptgegner aber in Kämpfern, die mit Al-Qaida verbündet und im dichtbesiedelten Zentrum tätig sind - dort hat die malische Armee jüngst eine Offensive mit Hilfe russischer Söldner gestartet.
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