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カントリーレポート

Libanon: Pluralismus der Religionen sichern

Thomas Birringer, Afaf Maraqa
Als Teil ihrer Aktivitäten im Bereich des Dialoges der Kulturen und Religionen veranstaltete die Konrad Adenauer Stiftung Amman zusammen mit ihrem Kooperationspartner, der Lebanese Foundation for Permanent Civil Peace, eine Konferenz mit dem Titel “Religiöser Pluralismus im Libanon und in der arabischen Welt: Geschichte, Veränderungen und Handlungperspektiven”. Die Konferenz fand in der Fakultät für Religionsstudien an der St. Joseph Universität in Beirut, Libanon, am 24. und 25. Oktober 2009 statt.

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Die zahlreichen Teilnehmer setzten sich aus Vertretern muslimischer und christlicher Organisationen, der Medien, der staatlichen und privaten Universitäten Libanons, und der Politik zusammen. Als Vertreter der Regierung konnte Thomas Birringer, kommissarischer Vertreter der Konrad Adenauer Stiftung Jordanien, seine Exzellenz Ibrahim Chamseddine, Staatsminister für Administrative Entwicklung, begrüssen.

Zu Beginn der Konferenz wurde ein Bericht über die Situation des religiösen Pluralismus im Libanon und in der arabischen Welt vorgestellt, sowie in den drei folgenden Diskussionsrunden die rechtliche, kulturelle und politische Dimension des religiösen Pluralismus im Libanon und der arabischen Welt beleuchtet.

In diesen sehr offen und konstruktiv geführten Diskussionen wurde - trotz unterschiedlicher Sichtweisen der Teilnehmer - die Aufrechterhaltung und beständige Fortführung des interkonfessionellen Dialoges als dringende Notwendigkeit erkannt. Innerhalb dieses interkonfessionellen Dialoges, so die aus der Konferenz hervorgegangene Empfehlung, müsse den Gemeinsamkeiten der Religionen in Glauben, Traditionen und Glaubensbildern besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, um so die Beziehungen zwischen den Religionen zu vertiefen und extremistischen Isolierungsversuchen die Nahrung zu entziehen.

Als ebenso wichtig für die Aufrechterhaltung eines konfliktfreien religiösen Pluralismus wurde der Schutz der fundamentalen Freiheiten und Rechte erachtet, sowie die Anerkennung der Rolle, die Religionen und religiöse Institutionen für die Stabilisierung des sozialen Friedens spielen. Von letzteren wurde aber auch klar gefordert, sich deutlich zur Verteidigung fundamentaler Menschenrechte und Freiheiten zu bekennen.

Eine weitere Forderung der Konferenzteilnehmer war, dass Schulen und Universitäten durch ideologiefreie Erziehungsarbeit den Schutz religiöser Diversität unterstützen sollen. Besonderes Augenmerk solle sich hier auf die Lehre von Verfassungskunde und Verfassungsrecht richten, die, so die Empfehlung, an allen arabischen Universitäten doktrin – und ideologiefrei vermittelt werden solle.

Aber auch die Rolle der Zivilgesellschaft im Libanon und den weiteren arabischen Ländern wurde diskutiert: ihr soll wieder eine stärke Stimme und größeren Einfluss gegeben werden, um Isolierung und Extremismus vorzubeugen.

Als begleitende Maßnahme wurde vorgeschlagen, in einem jährlichen Bericht des Dokumentationszentrums der St. Joseph Universität in Beirut die Entwicklung religiöser Freiheit im Libanon und in den arabischen Gesellschaften zu beobachten, sowie das Pro und Kontra einer demokratischen Steuerung religiöser Vielfalt zu bewerten.

Die Ergebnisse der Konferenz werden demnächst in Buchform vorliegen.

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Jordanien Jordanien

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