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イベントレポート

Politik im Kleinformat – aber mit großer Wirkung

Unser Trainer Khashayar Alavi hat ein Planspiel am Gymnasium Odenthal begleitet und berichtet von zwei inspirierenden Tagen.

Wie vermittelt man jungen Menschen die Funktionsweise kommunaler Politik auf praxisnahe und greifbare Weise? In Odenthal gelang das dank eines lebendigen Planspiels, das die KommunalAkademie der Konrad-Adenauer-Stiftung unter der Leitung von Robert Hein auf die Beine stellte. Zwei Tage lang verwandelte sich ein ruhiger Schulungsraum in einen Ort hitziger Debatten, taktischer Absprachen und investigativer Presseberichte – ganz wie in einem echten Stadtrat.

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Wo Sachfragen auf kreative Ideen treffen
Bereits zu Beginn war die Atmosphäre geprägt von Neugier und Vorfreude. Einleitend stellte Robert Hein die wesentlichen Grundlagen der Kommunalpolitik vor: Welche Aufgaben haben Städte und Gemeinden? Wie sind Verwaltung und Rat organisiert? Warum spielen Fraktionen eine zentrale Rolle? Direkt im Anschluss erhielten die Teilnehmenden die Rollenprofile in ihrer fiktiven Stadt „Wattenburg“. Manche bildeten Ratsfraktionen, andere traten als Presse auf. Um diesen Rollen zusätzliche Tiefe zu verleihen, entwickelten sie fiktive Lebensläufe. Dabei ließen sie ihrer Fantasie freien Lauf: Es entstanden Figuren mit kreativen Freizeitaktivitäten und teils überraschenden familiären Verflechtungen. So entstand eine lebendige Ausgangslage, die die späteren Debatten und Beschlüsse in der simulierten Ratssitzung realistisch und abwechslungsreich gestalten sollte.


Wahlfieber: Mehrere Kandidaten, ein neuer Bürgermeister
Ein früher Höhepunkt war der Wahlkampf für das Bürgermeisteramt. Die einzelnen Ratsfraktionen arbeiteten eifrig an einem Wahlprogramm und schickten anschließend ihre Kandidatinnen und Kandidaten ins Rennen. Selbstbewusstes Auftreten und gute Vorbereitung verhalfen hier zum Wahlsieg.
Die Wahl selbst geriet zum spannenden Krimi: Nachdem der bisherige Amtsinhaber überraschend abgetaucht war, traten fünf Kandidatinnen und Kandidaten mit konträren Programmen an. Während einige vorrangig die brachliegende Wirtschaft beleben und neue Arbeitsplätze schaffen wollten, ging es anderen um einen nachhaltigen Kurs inklusive Investitionen in erneuerbare Energien und den Ausbau sozialer Angebote. Nach einem hitzigen ersten Wahlgang entschied ein zweiter Durchlauf knapp zugunsten des CDU-Kandidaten – unter großem Interesse der fiktiven Presse und lebhaften Debatten in der Bürgerschaft. Auf einmal war greifbar, wie Kommunalpolitik in vielen kleinen Schritten entsteht – und wie wichtig es sein kann, seine Standpunkte knackig zu präsentieren.


Politik zum Anfassen – wie eine Ratsdebatte wirklich funktioniert
Am nächsten Tag stand die konstituierende Sitzung des Rats auf dem Programm, ein weiterer Höhepunkt des Planspiels. Geleitet wurde die Sitzung zunächst vom frisch gewählten Bürgermeister. Auf der Tagesordnung standen vordefinierte Themen, zu denen die Fraktionen in einer intensiven Gruppenarbeitsphase zuvor eigene Positionen und Argumente entwickelt sowie Anträge formuliert hatten. Die Vorbereitung war geprägt von großem Engagement, bemerkenswerter Selbstständigkeit und Eigeninitiative – auch wenn gelegentlich Hilfestellungen notwendig waren.
Die anschließenden Debatten waren genauso vielfältig wie die zugewiesenen Rollen: Soll das in die Jahre gekommene Freibad saniert oder geschlossen werden? Ist eine Neugestaltung der Grundschule sinnvoll, und wie könnte diese finanziert werden? Wo könnten digitale Parkbänke sinnvoll sein, und wer trägt die Kosten?
Bei jeder Frage kristallisierten sich schnell gegensätzliche Positionen heraus. Oft wurden Geschäftsordnungsanträge gestellt, um eine Unterbrechung der Sitzung zu erwirken. Diese Pausen nutzten die Fraktionen geschickt, um strategische Allianzen zu schmieden, taktische
Überzeugungsarbeit zu leisten und letzte Kompromisse auszuhandeln. Das Faszinierende daran: Die jungen Teilnehmenden agierten plötzlich wie echte Lokalpolitikerinnen und Lokalpolitiker, handelten Bündnisse aus und arbeiteten mit viel Geschick daran, Mehrheiten für ihre Anliegen zu gewinnen.
Die Sitzung nahm eine unerwartete Wendung, als die mögliche Befangenheit des Bürgermeisters aufgrund seiner fiktiven beruflichen Verbindungen zur Sprache kam. Nach kurzer Beratung übernahm die stellvertretende Leitung den Vorsitz, um die Neutralität des Verfahrens zu gewährleisten. Diese Erfahrung verdeutlichte eindrucksvoll, wie wichtig Transparenz und Regelbewusstsein in politischen Gremien sind.


Erkenntnisse für den Alltag
Am Ende blickten die Teilnehmenden auf zwei Tage zurück, in denen Politik tatsächlich „begreifbar“ wurde. Durch Rollenspiele und spontane Gespräche warf jeder und jede einen Blick darauf, was es bedeutet, in einer Kommune Verantwortung zu übernehmen.
Denn eines wurde in Odenthal mehr als deutlich: Kommunalpolitik ist kein undurchdringliches Dickicht, sondern lebt von Menschen mit Ideen, Überzeugungen und der Bereitschaft, gemeinsam zu diskutieren. Und wo es anfangs nur um fiktive Stadtkarten und Rollenkarten ging, entwickelte sich binnen kürzester Zeit ein aktives Miteinander – so wie es in der echten Kommunalpolitik nicht anders wäre.
Fazit: Die zwei Tage in Odenthal haben eindrucksvoll gezeigt, wie bereichernd Planspiele sein können. Anstatt nur abstrakte Zahlen und Verwaltungsrichtlinien kennenzulernen, tauchten die Teilnehmenden direkt in die Welt kommunaler Gremien ein. Genau hier, an der Schnittstelle von Theorie und Praxis, wird Politik greifbar.

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担当者

Nadine Züll

Nadine Züll bild

Referentin KommunalAkademie

nadine.zuell@kas.de +49 2241 246-4431 +49 2241 246-54431

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このシリーズについて

コンラート・アデナウアー財団と財団所有の教育機関、教育センターと国外事務所は、さまざまなテーマについて毎年何千ものイベントを開催しています。その中から選ばれた会議、イベント、シンポジウムについては、直近の特別レポートをwww.kas.deで紹介しています。内容の要約のほか、写真、講演原稿、録画や録音などの付属資料があります。