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Kommt der Sahel nach Sanssouci?

Wie sich der Klimawandel im Weltkulturerbe von Sanssouci auswirkt

Achtzig Prozent aller Eichen im Park von Sanssouci sind bereits verloren. Kaum sichtbar sind die Schäden im Weltkulturerbe. Eine um so deutlichere Bestandsaufnahme fand im Rahmen einer Exkursion unter Anleitung eines Gartenfachmannes statt. Das Verschwinden weiter Teile der Flora im UNESCO-Weltkulturerbe kann nur unter großn Anstrengungen wenn überhaupt aufgehalten werden.

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80-85% der Bäume im gesamten Park von Sanssouci sind stark geschädigt. Wenn man weiß, dass alle sichtbaren Verfallszeichen aus dem aktuellen Jahr 2024 stammen, dann kann niemand mehr bezweifeln, wie schlimm es um das Ensemble steht.

Deprimierend war, dass jeder Versuch, die Situation zu verbessern, bisher erfolglos war. Es scheint ein aussichtsloses Unterfangen zu sein, historische Parks retten zu wollen. Die einzig gute Nachricht: Die historischen Parks haben sich geeinigt unterschiedliche Wege zu gehen, damit zum Schluss hoffentlich eine gute Lösung gefunden wird. Das bedeutet aber auch, dass das positivste Ergebnis das Überleben eines Parks sein könnte. Klar wird das erst in 30 bis 40 Jahren.

Hier ein paar der schlechten Nachrichten:  Die oft als Idealrezept angeführte Tröpfchenbewässerung ist keine Lösung bei Trockenheit, da das genutzte Wasser algenhaltig ist und die Plastikschläuche innerhalb von weniger als zwei Jahren verstopfen und ausgetauscht werden müssten. Baumkronen benötigen an den heißen und tro-ckenen Tagen inzwischen so viel Wasser, dass die Bäume es - auch wenn für die Wurzeln ausreichend bereit steht - nicht liefern können. Die Kapillaren reißen unwiederbringlich ab, gesunde Äste und ganze Kronen sterben ab. Wir konnten mehrere Beispiele sehen. Die Blätter der Kronen rollen sich zum Schutz vor der Sonne ein, die Sonne schädigt die Rinde, Schädlinge dringen ein. Wenn das Grundwasser nach einer Niedrigwasserperiode wie in Potsdam steigt, stehen die zuvor nach unten gewanderten Wurzeln gänzlich im Wasser und verfaulen. Baumsäcke zur Wässerung von (Straßen-)bäumen sind maximal in den ersten zwei Jahren sinnvoll. Danach schaden sie dem Baum. Sie führen nämlich dazu, dass statt der nötigen Haltewurzeln das Wurzelgeflecht zur Wasseraufnahme im Stammbereich ausgebildet wird. Diese Bäume können in der Folge keinen Stürmen trotzen und werden zur Gefahr. Gewässert werden dürfte maximal im äußeren Kronenbereich. Dieser ist im Straßenraum meist versiegelt.

Der Gartenpfleger Sven Kerschek, der sonst in der Regel Regierungsdelegationen begleitet, und seine Sachkunde, seine Art mit der Gruppe umzugehen und  sein Thema zu vermitteln waren beispielhaft. Das Thema Klimawandel und bürgerschaftliches Engagement hätten nicht besser präsentiert werden können.

Die Ausstellung "Regeneration" im Park von Sanssouci demonstriert die Maßnahmen, wie die Aufrechterhaltung des Gartenkulturerbes gelingen könnte. Mit unserer Veranstaltung haben wir bewusst dazu beigetragen, das Wissen über die sehr konkreten Hitzeschäden in die Öffentlichkeit zu tragen. 

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