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Lesung
Engel des Südens
mit dem aus dem Irak stammenden Schriftsteller Najem Wali
Musikalische Umrahmung
Klassische türkische Musik durch die Band "Sazendeler" unter der Leitung von Serkan Kaynarcali
Zum Buch Engel des Südens:
Nach dreiundzwanzig Jahren Exil kehrt Harun in seine Heimatstadt zurück. Er wandert zwischen den Ruinen, die der Irakkrieg hinterlassen hat, auf der Suche nach der eigenen Vergangenheit.
Nach Saddams Sturz wird die sudirakische Stadt Amaria von den Briten besetzt – ein zweites Mal nach dem Ersten Weltkrieg. Im „Englischen Friedhof“ stößt Harun auf eine Inschrift, die er als Kind
eingraviert hatte: „Der Engel des Südens“. So nannte er das Idol seiner Jugend – eine Jüdin, die für ihn das „Goldene Zeitalter“ von Amaria verkörpert, als die unterschiedlichsten Ethnien und Religionen noch friedlich zusammenlebten. Die Jüdin fällt in den sechziger Jahren dem Antisemitismus der panarabischen Bewegungen zum Opfer; muss ihre Beziehung zu einem muslimischen Dichter aufgeben und wird verfolgt. In dieser und anderen Geschichten von Treue und Verrat, von Krieg, Diktatur, aber auch von Sehnsucht und Hoffnung, wird die Vergangenheit einer einst multikulturellen Stadt heraufbeschworen. Najem Walis mehrstimmiger, historisch profunder Roman erzählt nicht nur eine Liebesodyssee, sondern bringt faszinierende, vom Vergessen bedrohte Geschichten ans Licht.
Zum Autor:
Najem Wali, 1956 im irakischen Basra geboren, flüchtete 1980 nach Ausbruch des Iran-Irak-Kriegs nach Deutschland. Er schreibt für die arabische Tageszeitung Al-Hayat und veröffentlichte Romane und Erzählungen. Er ist Mitglied des PEN. Bei Hanser erschienen zuletzt Jussifs Gesichter (Roman
aus der Mekka-Bar, 2008) und Reise in das Herz des Feindes (Ein Iraker in Israel, 2009).
Pressestimmen zu „Engel des Südens“:
"Najem Wali hat aus der wechselhaften Vergangenheit des Iraks einen großen Roman geschaffen."
Irene Binal, Neue Zürcher Zeitung, 19.04.11
"Ein bemerksenswerter, akuteller Roman, der viel über die Vergangenheit des Irak und die orientalische Kunst des Erzählens verrät."
Neues Volksblatt, 12.05.11
"Eine ergreifende Lektüre über die Angst vor dem anderen."
Sabine Berking, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.05.11
"Eine Liebeserklärung an den alten, den kosmopolitischen Irak, ein Manifest des antinationalen Widerstands."
Andreas Fanizadeh, Die Tageszeitung, 04./05.06.11
"Was wissen wir über den Irak? Wer sich von Najem Wali in die Hand nehmen lässt und ‚Engel des Südens' liest, bekommt einen tiefen Einblick in die Geschichte dieses Landes."
Norbert Mayer, Die Presse, 18.06.11